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Organspende
#41
Ich habe ja auch mal studiert....lange her...da kam der Prof. in die Vorlesung und sagte sinngemäß:

" Wer das aktuelle Hirntodkriterium anzweifelt und keine Organspender-Ausweis hat, ist hier falsch"


Das war in den 90er Jahren als das Thema " wann ist der Mensch wirklich tot " und Organspende schon mal sehr kritisch diskutiert wurde und ich hatte kurz vor dieser Vorlesung von dem Hirnforscher-Prof. meinen Ausweis ( dennoch lange hatte)  zerrissen...ich habe diese Vorlesung auch vorzeitig verlassen...das und noch einige andere Erlebnisse haben mich sehr bestärkt meinen Weg in die Naturheilpraxis zu wählen - das habe ich auch heute knapp 20 Jahre später noch nicht bereuen müssen!

Ich erinnere mich auch an einen Sommer mit Freunden am See, einer von uns war Arzt mit Bereitschaft für den Transplantationsheli  und durfte sich nur 60 Km vom Klinikum entfernt aufhalten....gut das er nur 1 Bier getrunken hatte als der Pieper losging und eine Lunge zu Explantieren...und was hier schon geschrieben wurde....ich kenne auch Menschen mit  Immunsuppression und verschiedenen Erlebnissen und doch sind einige dabei die dankbar sind noch zu leben!

Es ist ein schwieriges Thema und es gibt ja auch noch die Lebendspenden ( Niere, Leberteilspenden usw.) die noch mal anders sind weil es meist an menschen geht mit enger Bindung ( emotional und genetisch)...vielleicht ist das auch noch mal ganz anders, wenn man selber krank ist, denn aus der Comfortzone ist es immer anders.
Meine Forenbeiträge sind keine Therapieempfehlungen
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#42
Heute Nacht hat tagesschau.de folgenden Beitrag zum Thema veröffentlicht:

https://www.tagesschau.de/organspende-137.html (Wenn Ärzte nicht richtig aufklären). In diesem Fall geht es um die Lebendspende.
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#43
Guten Tag,
ich glaube einen ganz wichtigen Teil den hat Antjebec angesprochen und zwar dass die Betroffenen welche ein Organ empfangen häufig vergessen zu Leben. Vielleicht ist es so dass einige wirklich nicht damit leben können dass sie ein Organ in sich tragen welches ihnen gespendet wurde. Vielleicht sollte man das ganze nochmal miasmatisch bzw. osteopatisch betrachten, dass dadurch dass etwas eingesetzt wurde der Empfängerkörper wie im Trauma ist? vollkommen blockiert und wenn man den Fluss wieder herstellen würde es vielleicht auch dem Empfänger leichter fallen würde sich wieder eins mit seinem Körper zu fühlen?

Durch die ganzen Beiträge denke ich auch dass man wirklich dies mit in die Behandlung einfließen lassen müsste, dass man mit den Empfängern danach vielleicht psychotherapeutisch arbeitet um ihnen zu helfen sich aus der selbstauferlegten Schuld zu befreien so dass sie wirklich anfangen können zu leben und ihr gespendetes Organ als ihres zu akzeptieren. Vielleicht könnte dies auch helfen die von vielen befürchtetet Abstoßung zu verhindern, den unser Körper und Geist hat viel macht, was viele aber leicht vergessen.

Auch bin ich der spirituellen Meinung dass wenn ich physisch Tod bin immer noch ein Bewusstsein habe welches sich aber vom Körper löst. Ich glaube wenn man stirbt bleibt man als Restenergie (Bewusstsein/Seele) in dieser Welt. Ich habe für meine Organspende nach meinem Tod festgelegt dass eine Sedierung/Narkose bedingungslos an die Entnahme der Organe geknüpft ist. Dies habe ich in meinem Organspendeausweis und in meiner Patientenverfügung aufgenommen. Ich bin dankbar für diesen Körper und freue mich wenn meine Seele ungebunden im nächsten Körper wiedergeboren werden darf.

Egal ob jemand dagegen, dafür, am zweifel oder aber sich mit dem Gedanken zur Oragnspende nicht beschäftigen möchte, sollte respektiert und wertgeschätzt werden, denn dies sagt nicht dass geringeste über einen Menschen aus, finde ich Smile

Liebe Grüße
Daniela

Ich überlege, dass man vielleicht beim; Fliegen eine Handvoll Erde mitnehmen müsste,
damit man nie vergisst, wo man herkommt und wie mühevoll das Gehen manchmal sein kann.





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#44
http://mediathek.daserste.de/Echtes-Lebe...d=55432034

... Das Thema scheint mich gerade zu verfolgen...
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#45
(27.01.2019, 20:22)Antje schrieb: Britta,ich hab keine Probleme mit "esoterischen" Büchern, hat sich vielleicht so angehört.
Bücher haben meine Meinung aber wenig beeinflusst und ich habe gar keine starre Anschauung zu diesen Themen.

Rosina Sonnenschmidt liegt mir allerdings nicht sonderlich.
Was ganz sicher nicht heißen soll, dass die Bücher oder das Buch nicht klasse sind.

Was ich oben geschrieben hab, sind einfach nur meine persönlichen Erfahrungen.
Ich habe noch keinen getroffen, der unglücklich war mit einem neuen Organ.



LG
Antje

Liebe Antje,

ich habe oben von Fällen geschrieben, die massive Probleme haben/hatten mit einem neuen Organ, Du hast aber recht, ich kenne auch zwei/drei Personen denen es mit einem neuen Organ sehr gut geht, mich hat es nur damals zum Nachdenken gebracht, was es mit Menschen machen kann, die ein neues Organ bekommen haben und damit nicht klar kamen und bei dem einen Fall ging es ihm ja von Anfang auch gut aber je länger er das Organ jetzt hat desto mehr Probleme hat er damit, weil er nicht weiß wie lange es noch gut geht und ob er dann nochmal eins annehmen würde. Ich glaube, dass diese Gedanken dann irgendwann fast jeder Transplantierte bekommt und dass das das Thema nicht einfacher macht.
Liebe Grüße Eva
Rolleyes Der Weg zum Ziel ist niemals gerade Shy

Patentante von UlrikeJ und ulrikehuma
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#46
Danke Antjebec! Deinen Beitrag konnte ich mangels Zeit noch nicht sehen, wird aber bald nachgeholt.

Derweil kam wieder folgender Textbeitrag in der Tagesschau: https://www.tagesschau.de/inland/organspende-145.html

Was mich inhaltlich berührt hat: das die Ärzte für diese Gespräche mit den Angehörigen bisher kein angemessenes Zeitfenster hatten. Wie furchtbar- auch für die Ärzte! Von den Kostenfaktoren mal ganz abgesehen, die Herr Spahn entsprechend seineerArbeit natürlich stets betonen muss.

Ich sehe aber auch die ganz große Chance, dass wir durch das Thema Organspende zu einem würdevollen Sterbeprozess zurück finden können! Einen schönen Ratgeber habe ich in diesem Buch gefunden: https://www.kvc-verlag.de/shop/Natur-und...::256.html
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#47
(30.01.2019, 07:21)eva-e schrieb: Liebe Antje,

ich habe oben von Fällen geschrieben, die massive Probleme haben/hatten mit einem neuen Organ, Du hast aber recht, ich kenne auch zwei/drei Personen denen es mit einem neuen Organ sehr gut geht, mich hat es nur damals zum Nachdenken gebracht, was es mit Menschen machen kann, die ein neues Organ bekommen haben und damit nicht klar kamen und bei dem einen Fall ging es ihm ja von Anfang auch gut aber je länger er das Organ jetzt hat desto mehr Probleme hat er damit, weil er nicht weiß wie lange es noch gut geht und ob er dann nochmal eins annehmen würde. Ich glaube, dass diese Gedanken dann irgendwann fast jeder Transplantierte bekommt und dass das das Thema nicht einfacher macht.

Hallo Eva,

das war in keiner Weise meine Absicht, das in Frage zu stellen, dass es auch Probleme gibt nach Transplantationen.
Welche Gedanken sich die Menschen machen, da denke ich, dass es unterschiedlich ist.
Für viele gibt es ja nur die Wahl zwischen Transplantation und Tod.

LG
Antje
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#48
Ich habe heute durch Zufall folgendes Interview der Kollegin Rosina Sonnenschmidt gefunden und möchte es gerne mit euch teilen:
https://www.homsym.de/Download/Sonnensch...n_geht.pdf

Es geht um die Wandlungsphasen im Sterbeprozess.

VG Britta
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#49
Ich brauchte jetzt einmal ein paar Tage Auszeit von dem Thema. Man darf sich ja auch nicht in ein Thema verbeißen.  Smile
Habe gerade das Interview mit Rosina gelesen. Ist wirklich faszinierend. Danke liebe Britta für den Link.

Die anderen - vorstehenden Links - werde ich mir aber auch nach und nach ansehen.
GLG Isolde
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#50
(18.02.2019, 19:31)Britta Mann schrieb: Ich habe heute durch Zufall folgendes Interview der Kollegin Rosina Sonnenschmidt gefunden und möchte es gerne mit euch teilen:
https://www.homsym.de/Download/Sonnensch...n_geht.pdf

Es geht um die Wandlungsphasen im Sterbeprozess.

VG Britta

Sehr beeindruckend - Dankeschön!
LG
Karin
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#51
Und noch ein kurzer, sehr interessanter Text von Betroffenen aus der Talkshow:
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/tv-k...33809.html

Ein Satz hat mich besonders berührt...und macht mich still und nachdenklich...
"Die Gesellschaft ist nicht für meine Krankheit verantwortlich".

Puh. Es widerspricht dem Sinn unserers Gesundheitssystem. Andererseits...welch ein Blickwinkel! Würde sie von Verletzungen durch Risikosportarten, Gallensteinen wegen unterdrückter Wut, Tropenkrankheiten wegen Reiselust oder Masern wegen Impfung sprechen...

In ihrem Zusammenhang aber bin ich still. Und lass es wirken.
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#52
Hallo ihr Lieben, das Thema ist ja gerade wieder aktuell. Meine Meinung ist: Auf keinen Fall möchte ich ein Organ erhalten und auch nicht spenden. Für jeden kommt der Zeitpunkt des Sterbens, traurig ist es immer, egal wie Jung oder Alt. Dennoch sollte man sich nicht mit aller Macht ans Leben klammern. Ich kenne einige, die ein Organ bekommen haben, 2 davon sind nach 2 bezw. 4 Jahren verstoben und auch diese Zeit war ein schweres Los. Mitlerweile gibt es auch Studien , (nur will sie keiner Wahrhaben) das selbst eine Blutspende für den Körper nicht verträglich sind und eine höhere Wahrscheinlichkeit an Herzinfarkt zu versterben.
Auch Blutspenden sollten nur im Notfall angenommen werden. Ich hoffe das ich hier mit meiner Meinung niemanden verletzt habe.
Du hast nur einen Ursprung, aber tausend Möglichkeiten Exclamation
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#53
Hallo alle,
ich bin ganz neu und gerade über dieses Thema gestolpert ... eigentlich war es ja schon vom Januar und im April im Grunde "fertig" ... auch gab es offenbar die Diskussion schon einmal in 2014:
https://www.fernlehrgang-heilpraktiker.c...age-2.html

Ich habe alles überflogen, nicht jedes Wort gelesen, (noch) nicht jeden Link verfolgt - im Grunde ist alles Wichtige gesagt, es braucht nicht noch meinen Beitrag und ich will das Thema auch nicht neu "hochkochen". Aber es ist wirklich ein sehr schlimmes, schwieriges - und mir sehr wichtiges - Thema, das mich seit 1988 intensiv beschäftigt hat.

Mein eigener Bezug:
Mein Lieblingscousin wurde 1988 nach einem Autounfall durch die Eltern zur Organspende freigegeben - diese wurden in der Nacht im Schock überrumpelt und überredet und hatten keine Gelegenheit, sich überhaupt zunächst mit dem Thema zu beschäftigen. Er war damals 24, ich 22 Jahre alt. Das ist nun wieder bald 32 Jahre her - sein Grab ist längst von dieser Erde verschwunden - das Thema aktuell wie nie. Er hatte nie selbst eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende getroffen und trug keinen Ausweis bei sich.

Meine eigene Entscheidung für mich persönlich:
Ich trage einen Ausweis bei mir, in dem ausdrücklich vermerkt ist, dass ich NICHT spende, also KEIN Organspender bin. Um allen Zweifeln vorzubeugen.
In meiner Patientenverfügung ist vermerkt, dass ich im Fall des Falles, sollte ich nicht mehr für mich selbst sprechen können, NATÜRLICH auch kein Organ EMPFANGEN möchte.

(Auch in diesem Thread klingt es einmal an - dass überhaupt darüber geredet werden muss, finde ich merkwürdig - ich kenne niemanden, der nicht spendet, der aber empfangen möchte ...).

Ein Link (ich glaube, er wurde noch nicht genannt):
https://initiative-kao.de/

=====================================

Einige Bücher, die ich gelesen habe - über die Jahre, damals gab es noch gar nicht so viel - inzwischen gibt es sicher sehr viele mehr:

Renate Greinert / Gisela Wuttke (Hg) 
ORGANSPENDE
Kritische Ansichten zur Transplantationsmedizin 

(1991)

=====================================

Bavastro, Betz, Paolini, Streit
ORGANTRANSPLANTATION
Fakten und Fragen - 
Gesichtspunkte aus der Anthroposophie

(1995)

=====================================

Hrsg. Ilse Gutjahr / Dr. phil. Mathias Jung
STERBEN AUF BESTELLUNG
Fakten zur Organentnahme

(1997)

=====================================

Gabriele Meyer
"DER ANDERE TOD"
Die Kontroverse um den Hirntod

(1998)

=====================================

Renate Greinert
Konfliktfall Organspende
UNVERSEHRT STERBEN!
Der Kampf einer Mutter

(2008)

=====================================

Sehr schlimm finde ich die einseitige Information der Bevölkerung - nicht jeder informiert sich selbst so intensiv. Jeder sollte frei für sich selbst entscheiden können, aber dann bitte in voller Kenntnis der Konsequenzen - für beide Seiten, Spender wie Empfänger.

Ich habe öfter erlebt, dass Menschen, die "über den Tod hinaus helfen" wollen, "Gutes tun", "nützlich sein" ... NICHT wissen, dass ihre Organe - wenn sie zuhause oder wo auch immer da liegen würden, gestorben, mit allen Zeichen des Todes - nicht mehr verwendbar sein würden.

Das ist schon sehr schlimm, denn genau so stellen es sich (immer noch) viele Spender vor ... . Dann wäre es tatsächlich ein Stück einfacher ... ist es aber nicht.

=====================================

Ebenso schlimm ist die Suggestion von "Schuld" in dem gerne immer wieder verbreiteten Satz:
"XY Menschen sterben, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen".

NEIN. So ist es eben NICHT.

Diese Menschen sterben, weil ihr eigenes Organ versagt!

Es ist hier auch der Satz gefallen:
"Die Gesellschaft ist nicht für meine Krankheit verantwortlich".

Das ist die Wahrheit. Auch wenn ich selbst nichts aktiv zu der Krankheit beigetragen habe, nichts dafür kann, insofern _auch nicht_ verantwortlich bin ... ist es immer noch nicht die Gesellschaft, entsteht daraus nicht automatisch ein ANSPRUCH auf Körperteile anderer Menschen. Das gilt für mich selbst natürlich genau so. Es gibt hier keine eindeutige "Schuldfrage".

Es ist nicht richtig, dass die Spender (auch die unfreiwilligen), ihre Angehörigen und Familien in der öffentlichen Darstellung immer wieder GAR NICHT GESEHEN und erwähnt werden.

Auch ich möchte mit meiner (gründlich erlangten) Überzeugung niemanden verletzen. Auch für mich ist das ein schweres Thema und ich musste zuerst mich wieder sammeln und einen Tag überlegen, ob ich etwas schreibe, als ich es hier entdeckt habe ... zumal es ja eigentlich "abgehakt" war. Ich wurde in früheren Diskussionen auch schon angegriffen - aber es haben sich auch tatsächlich schon Menschen bei mir entschuldigt, nachdem sie auf "die andere Seite" aufmerksam gemacht wurden, von der so wenig gesprochen wird und über die sie tatsächlich noch nicht wirklich nachgedacht hatten.
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#54
Hallo,
zur Zeit bin ich öfters über den Verein KAO gestolpert. Da sind auch gute aufklärende Videos in Youtube Sowie auf der Homepage von Ihnen ist sehr informativ
Initiative KAO: Organspende - die verschwiegene Seite

http://initiative-kao.de

mfG
Stephanie Thoma
"Was die Zukunft betrifft, besteht deine Aufgabe nicht darin, sie vorauszusehen, sondern sie möglich zu machen." Antoine de St. Exupéry
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#55
Genau Stephanie,

die hatte ich ja oben auch genannt und die kann ich zur Information über die tatsächlich öffentlich immer wieder verschwiegene Seite sehr empfehlen. Der Verein setzt sich sehr für eine _informierte_ Entscheidung ein, denn vier von fünf „Spendern“ wurden es nicht freiwillig, weil sie keinen Ausweis bei sich trugen und ich weiß selbst aus Gesprächen, dass viele Menschen nicht wissen, dass ihre Organe nicht verwendbar wären, wenn sie mit allen Zeichen des Todes „zu Ende gestorben“ da liegen würden.

Renate Greinert, Autorin von zwei der Bücher, die ich oben genannt habe, ist Gründungsmitglied der Initiative. Sie hat für ihren 15jährigen Sohn 1985 nach einem Unfall unter dem Drängen der Ärzte der Organentnahme zugestimmt und was sie da und danach darüber lernte, ließ sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr los. 1988 passierte dasselbe in unserer Familie mit meinem Cousin ... 1991 erschien das erste Buch von Renate Greinert und spätestens da habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Ich kann nur raten, informiert euch und tragt einen Ausweis bei euch, egal, ob ihr Organe spenden möchtet, oder nicht. Man kann in dem Ausweis auch ankreuzen, dass man die Organentnahme ablehnt. Aber dann ist es klar und es müssen nicht die Angehörigen unter Schock und Druck etwas entscheiden, was sie in dem Moment oft gar nicht überblicken können. Die Initiative bietet ebenfalls Ausweise an, die sich in dem Fall, dass jemand nicht spenden möchte, deutlicher von dem üblichen Spenderausweis unterscheiden.

Denkt auch daran, dass in anderen Ländern andere Regelungen gelten. Seit ihr etwa im Urlaub in Österreich, ohne einen Ausweis bei euch zu tragen, und habt ihr dort einen Unfall, geht man von eurer Zustimmung zur Organspende aus, weil nicht dokumentiert ist, dass ihr widersprochen habt.

Ein Spenderausweis - der auch Ablehnung einer Spende dokumentieren kann - schafft Klarheit. Für euch selbst, aber auch für eure Lieben, die gefragt werden, wenn ihr für euch selbst nicht mehr sprechen könnt!
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#56
Es ist ein bisschen mehr, aber ich wollte es auch mal für mich niederschreiben!


Organtransplantation und was denke ich dazu!

Darüber mache ich mir seit langem so meine Gedanken, eigentlich schon seit meinem 25. Lebensjahr. Bis dahin und ich habe mit 15 Jahren meine Arzthelferinnen – Ausbildung begonnen, mit 19 Jahren meine Ausbildung zur medizinischen Labor- und Radiologieassistentin absolviert, ich war aktiv bei den Johannitern, hatte eine Ausbildung als Schwesternhelferin und Rettungssanitäterin, war also schulmedizinisch voll auf dem Laufenden und hatte damals auch einen Organausweis in der Tasche. 
 
Die ersten Zweifel kamen während meiner Radiologie Ausbildung, die ich in an der Uniklinik in Münster gemacht habe. Dort hatte ich meine ersten Kontakte mit „Hirntoten und Organ-Transplantation“. Denn wir mußten damals bei den Untersuchungen zuschauen. Manche totgeweihten Patienten kamen täglich, was mich damals schon etwas zum Nachdenken anregte, aber ich war noch zu jung und unerfahren und ich glaubte noch voll an die Schulmedizin. Ein paar Nädelchen und die sollen Wunder vollbringen – damals hätte ich nur laut gelacht! Jetzt bin ich kurz vor 60, habe 21 Jahre eine eigene Praxis, bilde hier TCMler aus, hey Ihr Lieben – da hat man schon etwas Lebenserfahrung!
 
Ich kenne beide Seiten und verstehe auch beide Seiten, aber für mich gibt es zum Thema Organtransplantation, noch ein paar Fragezeichen und aus Sicht der TCM – na dazu später! Fangen wir mal mit meinen schulmedizinischen Bedenken an:
 
Wer garantiert mir als Organspender, dass zuerst alles getan wird, um mein Leben zu retten? 
Achja die Ethik der Ärzte, ok – dazu habe ich nach 45 Jahren medizinischer Praxis, und nach dem Organspende-Skandal vor einigen Jahren - da habe ich so meine eigenen Anschauungen und leider kann man sich die Ärzte dann auch nicht mehr selber aussuchen!
 
Wer garantiert mir, dass die Entnahme wirklich schmerzfrei ist? Denn in Deutschland findet eine Anästhesie bzw. Narkose nicht statt. In der Schweiz wird Organspende meist in einer Narkose praktiziert, obwohl es dort auch nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Man geht davon aus, dass mit dem Hirntod auch alle Funktionen u.a. das Schmerzempfinden ausgeschalten sind, jedoch gibt es auch hier in Fachkreisen unterschiedliche Meinungen dazu.
 
Wer garantiert, das wohlhabende/einflussreiche Personen oder ihre Angehörigen nicht schneller bedient werden? Viele Ärzte und Kliniken sind im wirtschaftlichem Interesse unterwegs, sei es im Rahmen der Wirtschaftlichkeit einer Klinik oder aber als Arzt, welcher sein Geld mit medizinischen Leistungen verdient, oder unter Druck der Klinik steht. Also,…
Achja, die Pharma-Industrie habe ich ja auch noch vergessen, denn die macht mit jedem Transplantierten lebenslang gute Geschäfte  – denn ohne die stetige Medikamenteneinnahme stößt der Körper das fremde Organ ja bekanntlich ab. Doch was geschieht eigentlich auf feinstofflicher Ebene, wenn jemand plötzlich ein fremdes Herz oder eine fremde Niere im Körper hat, dazu schreibe ich gleich nochmal was.

Dann das Sterben ohne Angehörige, da im OP, so alleine - wer von uns Lebenden weiß, was man noch mitbekommt, wenn man „ausgeschlachtet“ wird … Denn um ein Organ spenden zu können, muss dieses mit Blut versorgt werden. Das Herz schlägt also noch. Wer garantiert mir wie, dass ich tatsächlich "tot" bin, wenn ich doch noch lebe? Auch mit der Unsicherheit zur Hirndiagnostik an sich, oder warum gibt es Menschen die aus einem Koma zurückfinden? Ich habe ein ¾ Jahr in einer Komaklinik jemanden in Akupressur ausgebildet und gesehen, wie Patienten im Koma reagieren. 
 
Hirnstammtot ist für mich nicht wirklich tot, sondern ein "so tun als ob", um die gesetzliche Legitimation für Organentnahmen zu schaffen. Niemand, absolut niemand unter uns Lebenden weiß wirklich, was ein hirntotes Lebewesen während der Organentnahme noch in der Lage ist, wahrzunehmen und zu spüren. 
 
Im übrigen weiß ich nicht, was mit mir nach dem Tod passiert und ob ich da nicht eventuell meinen Körper als Ganzes irgendwie benötige (solange mir keiner was gegenteiliges beweisen kann...) 
….
 
Tja, das waren mal so ein paar Nachdenker zum schulmedizinischen Aspekt …, jetzt kommt bei mir noch zusätzlich dazu, dass ich TCM praktizieren und jetzt wird es richtig schwierig!!!
 
In der TCM hat jeder Funktionskreis einen bestimmten Geist (Hun, Po, Shen,…). Wie heißt es so schön, wir behandeln Körper, Geist und Seele. Für uns in der TCM hat der Körper geistige Anteile, die im Übrigen auch bei der Organverpflanzung mit verpflanzt werden! 
 
ES gibt es einen niederländischen Seelsorger und Sterbebegleiter, der hat ein Buch geschrieben, das heißt „Übertragen Organe Bewusstsein?“ ein sehr interessantes Buch, indem er beschreibt, was feinstofflich geschieht, wenn jemand plötzlich ein fremdes Herz oder eine fremde Niere im Körper hat. 
 
Doch zurück zur TCM, in der chinesischen Medizin ist die Seele, der Geist eines Menschen, also seine Psyche nicht im Gehirn verankert, sondern im Herzen und im Blut. Das Herz ist die Behausung der Gesamtheit des oder besser aller  Shen (aller Geister oder Seelen)! Das würde für mich dann ja bedeuten, das Herz schlägt noch, also ist die Behausung auch noch da und damit hat der Patient auch noch Shen! 
 
Shen spiegelt sich wieder in der geistigen Präsenz der jeweiligen Person, Shen umfaßt aber auch unser gesamtes Bewusstsein, wie aber auch das Nachtbewusstsein, also alles das, was wir während des Schlafes nur im Unterbewußtsein wahrnehmen. Dieser Shen kann blockiert sein (durch Stress, Trauma),.., ruhelos sein (durch innere Hitze), geschwächt sein (durch geistige oder körperliche Müdigkeit) und benebelt sein (durch Feuchtigkeit und Schleim). 
 
„Organe speichern Psychisches“, jede körperliche Erkrankung geht auch mit einer seelischen Komponente einher. Jede psychische Erkrankung, wie z.B. eine Depression, hat für uns TCM-Praktiker sein Ungleichgewicht in einer Funktions-Organstörung, hervorgerufen durch eine Blockade, durch eine Schwäche, durch Hitze oder durch Feuchtigkeit, welche z.B. einen Funktionskreis betrifft (Herz, Leber, Niere, Milz und Lunge)! 
 
Jedes dieser 5 Organe hat seinen eigenen Shen. Je nachdem welches Organ durch ein Ungleichgewicht (Yin/Yang) betroffen ist, zeigt auf der einen Seite körperliche Symptome, zeigt auf der anderen Seite aber auch eine bestimmte Art einer Depression. Wir behandeln Depressionen also, in dem wir bei dem einen Patienten, die Milz tonisieren, beim anderen Patienten, vielleicht die Niere behandeln, beim anderen,… Dafür gibt es in der TCM speziell verschiedene Akupunkturkombinationen und Rezepturen! Ein Schlaganfall bei einem Patienten kann durch eine bestimmte Problematik ausgelöst werden, es gibt Vorboten und in Form von Shen-Störungen, die mir als gut ausgebildeter TCMler zeigen, wo und was ich therapieren muß. Und ihr Lieben, wie viele Schlaganfall-Patienten finden wieder ins Leben zurück!
Auch in der Psychosomatik weiß man, dass sich bestimmte psychische Probleme gehäuft in bestimmten Organerkrankungen manifestieren. 
Was will ich damit sagen! In der TCM ist nicht jemand Tod, nur weil er keine Gehirnströme mehr vorweist. In der TCM gibt es Seelen die bleiben teilweise nach dem Tod im Körper und es gibt eine ätherische Seele (Hun, die Seele der Leber). Sie wohnt in der Leber und im Leber Blut. Man sagt das der Hun nach dem schulmedizinisch körperlichen Tod, noch eine Weile im Körper verweilt. Erst wenn sie den Körper verlässt und wieder zum Himmel zurückkehrt, ist der Patient Tod, was passiert mit dieser Seele, lebt diese, also eine Teil von mir, in einem anderen Körper weiter? Und wenn ja (was ich übrigens Glaube) was macht das mit dem der Transplantiert worden ist und was macht das mit einem Teil von mir?
 
Für mich gibt es so viele „Wenn und Aber“…..
 
Und ja, ich verstehe jeden Erkrankten Patienten der mit einem neuen Organ weiterleben möchte, jedes Elternpaar – dass im Begriff ist, sein Kind zu verlieren,…..
 
Aber…., schwierig… finde ich!
Nur mal so meine Gedanken zu dem Thema…
 
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#57
Liebe Birgit, ganz vielen Dank für diesen Beitrag - mit dem hochinteressanten TCM-Anteil - der mir sehr aus der Seele spricht und mit dem ich sehr viel anfangen kann!

Ja - genau wie Du sagst, verstehe ich erkrankte Patienten, die auf ein Organ hoffen, auch ein Stück weit und ja - das macht es nicht einfacher!
Aber es ist nicht richtig, dass die "Spender" - freiwillig oder nicht - dabei völlig "unter den Tisch" gekehrt werden. So gehört zu dem Elternpaar, das im Begriff ist, sein Kind zu verlieren, dann immer auch ein weiteres Elternpaar, das im Begriff ist, sein Kind zu verlieren - und von dem man es dringlich verlangt, dass sie es aufgeben, aber bitte schnell ... unter Zeitdruck, unter moralischem Druck ... im Schock z.B. nach einem Unfall, von dem sie gerade erst erfahren haben ... und nun sollen sie sich von ihrem Kind verabschieden, während es da liegt, körperwarm, rosig, noch beatmet und unzweifelhaft lebend ... und es wird geraten, das Kind nach der "Entnahme", wenn es wirklich tot ist, nicht mehr anzuschauen, denn der Anblick sei zu unschön ... in Erinnerung blebt das Bild des lebenden Kindes, das man allein gelassen hat beim Sterben unter absoluten Ausnahmebedingungen ... .

In einer Diskussion hat mich einmal die Mutter eines herztransplantierten Kindes "zum Schweigen bringen" wollen - als ich sie ein einziges Mal darauf aufmerksam gemacht habe, was von ihr verlangt worden wäre, wenn ihr Kind auf der Spenderseite gewesen wäre - und ein anderes auf der Empfängerseite ... da hat sie sich sehr schnell _entschuldigt_.

Es ist nicht richtig, von einem Anspruch auszugehen auf die Organe anderer Menschen - es damit auch erkrankten Patienten nicht leichter zu machen, weil sie denken, es sei Unrecht, Unglück, Pech ... wenn sie kein Organ bekommen. Es ist nicht richtig, die Spender und ihre Angehörigen, die auf ein würdiges Sterben im Kreis geliebter Menschen verzichten, völlig totzuschweigen und zu tun, als hätten diese nur eine Pflicht erfüllt. Es ist niemandes Pflicht und man kann es von niemandem _verlangen_. Bekommt man es trotzdem und kann man gut für eine Zeit damit leben, darf man nicht vergessen, welches unglaubliche Geschenk man so einfach angenommen hat, ohne je etwas dafür tun zu können, denn die Spender-Angehörigen dürfen nicht erfahren, wer die gespendeten Organe bekommen hat und umgekehrt.

Ich bremse ... .

LG Sabine
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#58
Eine Mutter, die mit diesem Thema leben muss, es in der Praxis (also "in echt") aushalten muss, erfährt mein tiefstes Mitgefühl.

Eine Diskussion und Konfrontation mit der Gegenseite ("stellt dir mal vor, dein Kind...") bedarf sicherlich einen entsprechenden Rahmen. Ich mag so ein Gespräch nicht provozieren, darf ich doch davon ausgehen, dass dieses Thema "nicht erlöst", ausreichend verarbeitet ist. Die Folgen können gravierend sein.

Die Betroffenen sind in der Regel erheblich und mehrfach traumatisiert, müssen für den gewöhnlichen Alltag viele Schockmomente händeln. Und sind sich dessen nicht unbedingt bewusst.

Ich kenne einige Organ-Empfänger. Bisher ist mir aber noch nie einer begegnet, der "einfach so" dieses "Geschenk" angenommen hat.

Dieses Thema ist so groß und birgt viel Konfliktpotential. Ich habe keine Lösung. Ich beneide die Menschen, die eine klare Meinung zu diesem Thema vertreten können.
Ich beneide die Menschen, die fest in ihrem Glauben verankert sind. Vielleicht beantwortet es diese Fragen leichter.

Liebe Birgit,

herzlichen Dank für die Begrifflichkeiten (Hun, Shen,..), die etwas zum Ausdruck bringen, wo unsere Sprache manchmal versagt.

Viele Grüße
Britta
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#59
(24.01.2020, 06:46)Britta Mann schrieb: Eine Mutter, die mit diesem Thema leben muss, es in der Praxis (also "in echt") aushalten muss, erfährt mein tiefstes Mitgefühl.

Eine Diskussion und Konfrontation mit der Gegenseite ("stellt dir mal vor, dein Kind...") bedarf sicherlich einen entsprechenden Rahmen. Ich mag so ein Gespräch nicht provozieren, ...

Die Betroffenen sind in der Regel erheblich und mehrfach traumatisiert, müssen für den gewöhnlichen Alltag viele Schockmomente händeln. Und sind sich dessen nicht unbedingt bewusst.

Ich kenne einige Organ-Empfänger. Bisher ist mir aber noch nie einer begegnet, der "einfach so" dieses "Geschenk" angenommen hat.

Dieses Thema ist so groß und birgt viel Konfliktpotential. Ich habe keine Lösung. Ich beneide die Menschen, die eine klare Meinung zu diesem Thema vertreten können.
Ich beneide die Menschen, die fest in ihrem Glauben verankert sind. Vielleicht beantwortet es diese Fragen leichter.

Liebe Britta,

da Du Dich mit Deinen Worten sehr auf meine Beitrag beziehst - das "Geschenk" zitierst Du ja auch, möchte ich nochmals kurz antworten:

... ich kann Dir versichern, dass auch mein tiefstes Mitgefühl den Müttern gilt - auf beiden Seiten.
... ich möchte sagen, dass dieses Thema NIE Theorie ist ... es ist immer Praxis und immer "in echt", auch wenn man nicht immer gleich nah dran ist.
... die Diskussion, die ich erwähnte, hatte ganz sicher einen entsprechenden Rahmen, wurde nicht provoziert, im Alltag gibt es das in _der_ Tiefe selten. Sie war auch für mich sehr "kräfteintensiv".
... dass die Betroffenen erheblich und mehrfach traumatisiert sind, glaube ich auch, genauer kenne ich die "Spenderseite" aus der eigenen Familie.
... magst Du über die Empfänger, die Du erwähnst, etwas sagen (was Du da meinst - kann auch PN sein), warum Dich meine Formulierung dort ("Geschenk") evtl. gestört hat?

Du hast vollkommen Recht, dass solche Gespräche nicht einfach sind, auch hier offen darüber zu schreiben, ist ja nicht ganz einfach.

Ich würde niemals für andere Menschen für die eine oder die andere Seite plädieren - nur für mich selbst ist es ganz klar. Aber gerade weil es so ein großes und schwieriges Thema ist, gerade deswegen, sollte jeder - auf beiden Seiten - die ganze Wahrheit kennen und sich damit auseinander setzen, um eben eine informierte Entscheidung treffen zu können, die dann auch belastbar ist. Am besten noch bevor eine entsprechende Schocksituation eintritt ... .

Deinen letzten Sätzen stimme ich vollkommen zu! Eine klare Meinung, kann man dazu nur auf einem längeren Weg und mit intensiver Beschäftigung mit dem Thema erreichen (bei mir sind beispielsweise inzwischen 31 Jahre vergangen - und sofort nach der direkten Konfrontation mit dem Thema war der Schock auch bei mir noch zu groß, um ganz genau hinzuschauen) - und auch dann gilt sie ja nur für einen selbst und lässt andere Meinungen für andere zu. Aber je besser und genauer die Information über das Thema, desto klarer kann die eigene Entscheidung (nur für einen selbst) ausfallen. Zweifel und Unsicherheiten sind immer eher an der Oberfläche ... . Dabei spielen sehr viele Aspekte eine Rolle - einiges davon wird in den Büchern behandelt, die ich oben genannt habe.

Was Du am Ende zum Glauben schreibst - ja - das denke ich auch, dass es eine eigene Entscheidung für sich selbst leichter macht, wenn man sich nicht allein auf die Aussagen der aktuellen medizinischen Lehrmeinung beschränkt (die ja über die Zeit recht veränderlich ist), das stimmt ganz sicher. Die Medizin ist immer noch unterwegs, wir wissen noch längst nicht alles und können noch nicht alles erklären. Ich kenne auch einige Ärzte, die das sagen. An mehr zu glauben als an das, was bis jetzt allgemein anerkannt wissenschaftlich erklärt werden kann, das spielt sicher eine große Rolle dabei. Ich glaube sicher daran, dass wir noch nicht jedes Geheimnis entdeckt und erklärt haben.

Liebe Grüße
Sabine
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#60
Als kleine Ergänzung hierzu:

In Deutschland war ja gerade erst im Januar (16.01.2020) die Frage auf dem Tapet, ob hier die Widerspruchslösung eingeführt werden soll - wie sie in anderen Ländern bereits gilt. Das hätte bedeutet, dass _jeder_ automatisch zum potenziellen Organspender geworden wäre, solange er dem nicht ausdrücklich widersprochen hat, was entsprechend dokumentiert sein muss (z.B. auch in entsprechenden Online-Registern ... wie auch immer).

Das hätte alle Menschen eingeschlossen, die sich _nicht_ geäußert haben - und sei es nur, weil sie nichts davon wussten.

Seid euch auch bewusst, dass die Widerspruchslösung bereits in vielen Ländern gilt - und es findet im Falle eines Unfalls (der tatsächlich eingetretene Tod wäre ja "nutzlos") diejenige Lösung Anwendung, die in dem Land gilt, wo ihr euch gerade aufhaltet - das ist wichtig zu wissen, für Menschen, die viel auf Reisen sind - und sei es nur für einen Urlaub.

Hier ein Link von einer eher PRO Seite dazu:
https://www.organspende-info.de/gesetzli...esung.html

Dort ist auch aufgelistet, in welchem Land welche Regelung gilt.

Das Ergebnis der Debatte am 16.01.2020 (die Widerspruchslösung wurde abgelehnt!):
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/202...pende.html

Dennoch sollen Bürger verstärkt "ermuntert" werden, zumindest eine klare Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren (was ich grundsätzlich gut finde). Zu befürchten bleibt, dass die dazugehörige Information weiterhin einseitig sein wird - und damit ein weites Feld verschweigt.

Wie Stephanie oben aufmerksam machte, hat die Initiative KAO (Kritische Aufklärung Organspende) auch einen youtube-Kanal mit inzwischen 17 Videos, das war mir zuvor gar nicht bewusst, obwohl ich die Initiative fast von Beginn an kenne - damals hatte man's noch nicht so mit Internet ;-):

https://www.youtube.com/results?search_q...iative+kao

Dort sprechen Eltern verunglückter Kinder über ihre eigenen Erfahrungen - ich sehe die Parallelen zu dem Fall in unserer eigenen Familie, das heißt, ich weiß, es ist die Wahrheit - und ja ... das ist schwere Kost ... . Beeindruckend sogar ein Sohn, der selbst zu Wort kommt, nach dessen Organen man schon die Hände ausstreckte und der heute nicht mehr da wäre, wenn seine Mutter nicht wie eine Löwin für ihn gekämpft hätte - nachdem man ihr zunächst am Telefon gesagt hatte, sie müsse gar nicht mehr erst in die Klinik kommen, nachdem ihr Sohn einen Autounfall hatte. Ich bewundere den Mut, die Energie und die Kraft dieser Menschen, sich in einem öffentlichen Klima, das überwiegend gegen sie spricht (das dritte Trauma ... nach dem ersten, das Kind zu verlieren und dem zweiten, viel später zu erkennen, dass man für das eigene Kind anders entschieden hätte, wenn man die Möglichkeit gehabt hätte, sich in Ruhe zu informieren) so offen zu äußern. Mein Onkel und meine Tante sind nun alt - aber sie wären bis heute dazu nicht in der Lage.

In den Kommentaren zu den Videos wird oft deutlich, dass viele Menschen nicht wissen, was es bedeutet und wie es abläuft - die Informationen sind für sie neu. Es äußern sich sogar auch Ärzte kritisch.

Es ist und bleibt ein schweres Thema.

Liebe Grüße
Sabine
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