Therapeutischer Einsatz von Klangmassagen und Heilklangtherapie in der Praxis
Klangschalenmassagen sind heute relativ bekannt und werden in vielen Heilpraxen und Massagestudios angeboten. Der Unterschied zwischen gewerblichen Anbietern der Klangmassage und den Angeboten von Therapeuten liegt darin, dass im therapeutisch-medizinischen Bereich ein größeres Behandlungs-Spektrum zur Verfügung steht, während Klangmassagen der „Wellnessbranche“ in erster Linie dem „Wohlfühlen“ dienlich sein sollen.
Wer sich als Patient für eine Klangbehandlung interessiert, sollte also zunächst überlegen, ob es „nur gut tun" soll und vielleicht eine Kosmetikbehandlung noch angenehmer machen kann oder ob vielleicht auch gesundheitliche Probleme bestehen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich an einen Arzt oder Heilpraktiker zu wenden, der sich mit der Heilbehandlung durch Klangtherapie auskennt und vorher eine entsprechende Diagnose stellen kann, um einzuschätzen ob eine Klangtherapie die beste Behandlungsmethode für den Patienten/die Patientin ist.
In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass die nachfolgend aufgeführten Wirkungen der Klangbehandlungen auf Erfahrungen verschiedener Anwender beruhen und bisher nicht im Sinne der Schulmedizin wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten.
Durch eine Klangschalentherapie/Klangschalenmassage können Verspannungen und Blockaden im körperlichen und seelischen Bereich gelöst werden, wobei von der Annahme ausgegangen wird, dass sich körperliche und seelische Probleme gegenseitig bedingen und beeinflussen. Dabei wird die Klangmassage auch mit anderen (schulmedizinischen oder alternativen) Therapieformen kombiniert.
Die besondere Wirksamkeit liegt in den Schwingungen begründet. Die sanften Schwingungen stimulieren die Körperflüssigkeiten und wirken wie sanfte Massagen auf Zellebene. Durch die sich ausbreitenden Vibrationen wird zudem die Durchblutung verbessert, was Spannungen und Verspannungen abbauen kann.
Als ich vor Jahren die Klangschalen kennenlernte, ahnte ich noch nicht, welche klingende Rolle sie einmal in meiner Praxis spielen würden.
Pioniere der Klangmassagen
Entspannende Klangmassagen und deren Wirkung sind schon lange bekannt.
In den 80er Jahren brachte einer der Pioniere in Sachen Klang, Peter Hess, die Klangmassage nach Deutschland - inspiriert von seinen Erlebnissen in Indien und Nepal.
Heute wird die "Peter Hess-Klangmassage" in zahlreichen Berufsfeldern aus den Bereichen Pädagogik, Beratung, Therapie und Medizin erfolgreich eingesetzt. Die "Peter Hess-Klangmassage" ist nach deutschem Markenrecht geschützt, seit 2009 firmiert unter Peter Hess Institut.
"Peter Hess-Klangmassage®" darf unter diesem Namen nur anbieten, wer durch dieses Institut ausgebildet ist. Inzwischen ist das Peter Hess-Institut weltweit für die Peter Hess-Klangmethoden verantwortlich und bekannt.
Einen weiteren bekannten Namen bei den Fans von Klangschalen trägt Frank Plate und seine Firma "Abaton Vibra" ("sound and spirit"). 1993 hat Frank Plate diese Firma gegründet und die Klangmassage mit Planetenschalen ® entwickelt. Seit 1997 gibt auch er sein Wissen in Seminaren weiter. „Im Unterschied zu den "normalen" Klangschalen sind bei Planetenschalen die Töne (Frequenzen) der Schale bekannt." "Man hat herausgefunden, dass ein bestimmter Ton in einer Planetenklangschale immer die gleiche Wirkung auf den Menschen hat.“
hier gibt es von Frank Plate noch eine Ergänzung
Die Grundlage für die Berechnung der Planetenfrequenzen wurde von dem Schweizer Mathematiker und Musikforscher Hans Cousto gelegt. Cousto hatte die Idee, die Frequenzen der Planetenumlaufbahnen zu berechnen und auf das Ergebnis das Gesetz der Oktave anzuwenden.
Die "Klangschalentherapie nach Walter Häfner ®" hat W. Häfner vor ca. 10 Jahren entwickelt. Neben Klangschalen, Gongs und Zimbeln werden auch Monochorde und Klangliegen eingesetzt. Die Klanginstrumente werden nach bestimmten Mustern angespielt.
Ein Monochord oder auch eine Körpertambura sind Saiteninstrumente. Ein Mono (=eins) chord (=Klang/Saite) hat mehrere, alle auf einen Ton gestimmte, Saiten. Werden blanke und umspannte Saiten benutzt werden alle blanken auf einen Ton gestimmt und die umspannten eine Oktave tiefer. Die beliebtesten Stimmungen sind „C“ und „D“. Man bespielt ein Monochord durch streichen der Seiten mit den Fingern. Je näher man am Bereich des Steges spielt, desto obertonreicher wird der Klang. Durch festeren / sanfteren Druck und verschiedene Spielgeschwindigkeiten variiert man das Klangerlebnis.
„Klangliegen“ haben auf den Seiten und auf der Unterseite ebenfalls Saiten, die angespielt werden können, während der Patient auf der Liege (direkt auf dem Resonanzkörper) liegt. Weitere Klanginstrumente sind verschiedene Gongs, Glocken und Zimbeln.
Es gibt noch einige andere Menschen, die mit Klangschalen und Klanginstrumenten arbeiten und diese Arbeit sicher bereichert haben und noch bereichern werden, deren Namen aber leider nicht alle explizite Erwähnung finden können. Wer interessiert ist, kann im Internet dazu relativ viel finden. Die hier genannten „Klangpioniere“ haben oder hatten eingetragene Marken.
Viele Therapeuten entwickeln in der regelmäßigen Arbeit mit den Klangschalen ihre eigene Art, sie zu spielen und therapeutisch einzusetzen.
"So etwas wie"
So habe auch ich, anfangs noch basierend auf dem, was ich von verschiedenen Kolleginnen lernen durfte, so etwas wie meine eigene Methode erarbeitet.
„So etwas wie“ sage ich hier, weil es natürlich nichts „Neues“ im eigentlichen Sinne ist. Das „Neue“ ist, meine eigene Art in die Behandlung und in das Spiel mit dem Klang eingebracht zu haben.
Diese Form der Klangbehandlung ist ein Therapieansatz, der neben der entspannenden Wirkung von Klangmassagen auch die Wirkung der Klangschalen gezielt bei bestimmten Beschwerdebildern einsetzt und häufig in meiner Praxis mit anderen Therapieansätzen kombiniert wird, z.B. mit manuellen Techniken, Reflexzonenarbeit oder Akupunktur.
Durch die tägliche Arbeit in der Praxis hat „meine“ Heilklangtherapie auch eine gewisse eigene Dynamik und Wirkung.
Hören und Fühlen
Meines Erachtens hat die Arbeit mit den Klangschalen nicht nur mit dem Faktor Hören und der Aufnahme der Töne über unsere Ohren mit Wirkungen auf die Schwingungsmuster des Gehirns zu tun. Unsere Gehirne pulsieren und schwingen und erzeugen dabei elektromagnetische Frequenzen. Die Wirkung hat also ebenfalls mit der physikalischen Schwingung, dem Faktor Vibration zu tun. "Aus physikalischen Gesichtspunkten betrachtet scheint es, dass ein Durchlaufen von Stadien umlaufender Eigenschwingungen – und dies, abwechselnd, mit stationären Schwingungen, und diese auch noch mit beiderlei Drehsinn – für die medizinische Wirkung der Klangschalen notwendig ist. Der Tatsache zur Folge, dass es bei zu festem Anschlag (= starker Erregung) dauert, bis die Schwingung linear geworden ist, wäre dann zu folgern, dass die Heftigkeit der spürbaren Vibration keinerlei Hinweis auf die Wirkung gibt."
Also wie muss dann der optimale Anschlag sein und wie "messe" ich diesen als Therapeut?
Mit weiteren und meiner Meinung nach entscheidenden Faktoren:
1. der Achtsamkeit des Therapeuten und der daraus resultierenden Art und Weise, wie Anschlag und Reibung eingesetzt werden und 2. der Absicht, mit der die Behandlung durchgeführt wird.
Der Patient steht dabei im Fokus: das Wichtigste ist der Mensch, der mit Klang behandelt wird und die Rückmeldungen während und nach den Behandlungen.
Masaru Emoto und das Wasser
Dr. Masaru Emoto, ein japanischer Wissenschaftler, experimentierte mit Wasserproben aus der ganzen Welt. „Die Botschaft des Wassers“ ist eine seiner bekannteren Arbeiten. Er hat dabei dokumentiert, wie Klänge und Gedanken auf die Formationen der Wasserkristalle wirkten, sprich: wie sich gute Gedanken, Gebete und Gefühle im Unterschied Beschimpfungen und anderen Unfreundlichkeiten auswirken. Dr. Emoto machte sichtbar, was viele spirituelle Führer aller Zeiten bereits postulierten und postulieren:
Gute Gedanken und heilende Gebete wirken positiv!
Unsere Körper bestehen aus einem relativ großen Wasseranteil. Wenn nun ein Gesang oder ein Gebet Wasserkristalle in ihren Formationen derart verändern kann, dass Wasser aus verschmutzten Gewässern nach der „Behandlung“ durch Gesang und gute Gedanken eine Formation annehmen kann wie reinstes Quellwasser, dann liegt es doch sehr nah, dass auch eine Behandlung an unseren Patienten eine bessere Wirkung zeigt, wenn wir in guten Gedanken bei der Sache sind, achtsam sind mit dem Menschen, der sich uns anvertraut.
Natürlich ist damit nicht gemeint, dass die gute Absicht alleine wichtiger sei als die Klangfrequenz, mit der gearbeitet wird. Eher ist es die Mischung aus der passenden Frequenz mit dem passenden Klang, der passenden Vibration und der passenden Absicht, die dieser Art von Heilklangtherapie, die ich anwende, Wirksamkeit verleihen kann.
Klangtherapie und Gehörlosigkeit
Ein weiteres spannendes Feld in meiner Praxis ist die Arbeit mit meinen gehörlosen Patienten in diesem Zusammenhang. Bei dieser Patientengruppe fällt der Faktor Hören ja weg. Dass beim Fehlen eines Sinnes andere Sinne häufig verstärkter ausgeprägt sind, ist ja landläufig bekannt. Inzwischen ist es bestätigt, dass bei Gehörlosen der auditive Cortex auch Vibrationsempfinden übernehmen kann. Zunächst geht man möglicherweise davon aus, es fehle ja mit dem Hören ein entscheidender Faktor, aber es scheint nichts zu fehlen – im Gegenteil: gehörlose Menschen reagieren ausgesprochen gut auf diese Therapiemethode in meiner Praxis und geraten nicht minder in tiefe Entspannungszustände als hörende Patienten.
Somit kann auch und gerade bei schwerhörigen und gehörlosen Menschen die Heilklangtherapie eingesetzt werden. Es ist zu empfehlen, eventuell vorhandene Hörgeräte während der Behandlung auszuschalten und abzulegen. Die Patienten empfinden die Behandlung „ohne“ als wesentlich wohltuender und es kommt nicht zu rückkopplungsbedingten Pfeiftönen.
Klangschalen sollten besser verstanden werden als Vibrationsschalen. Nicht nur in der Arbeit mit gehörlosen Patienten ist dieser Ausdruck viel passender.
Klänge sind Schallwellen. Schallwellen werden in Schwingung pro Sekunde = Hertz gemessen. Menschen können zwischen 6 und 16.000 Hz Töne hören (kleine Kinder manchmal bis 20.000 Hz).Töne darunter nennt man INFRASCHALL Töne darüber ULTRASCHALL.
Nur weil der Schall nicht gehört werden kann, bedeutet es noch lange nicht, dass er nicht da ist! Wale zum Beispiel können Frequenzen bis 180.000 Hz wahrnehmen. Also nur weil Menschen einen bestimmten Schall nicht hören, bedeutet es nicht, dass er nicht da ist. Aus dem gleichen Grund spüren schwerhörige und gehörlose Menschen den Schall, auch wenn sie ihn nicht hören. Schall ist nicht nur eine hörbare Energie, möglicherweise kann Schall auch in die Zellen eindringen und dort durch Bewegung eine Veränderung herbeiführen.
Text: Silke Uhlendahl
Quellenangaben:
peter hess institut
Klangschalen, Planetenschalen, Klanginstrumente,
Klangschalentherapie nach Walter Häfner
„Zur Physik der Klangschalen“ von Dr. P. Tilmann
www.masaru-emoto.net