Hallo Anke,
Vor einigen Jahren haben wir in einem US-Kurs auch darüber diskutiert.
Sowohl die Wärmeleitung durch ein US-Gerät, wie auch die "Lärmbelästigung" für ein Ungeborenes wurden dabei besprochen.
Sicherlich ist es nicht so einfach, eine allgemeingültige Aussage zu bekommen, dafür gibt es zu unterschiedliche Auffassungen und keine mir bekannten sicheren Studien.
Unser Lehrmeister meinte, dass die Frequenz des US nicht vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden kann.
Allerdings besteht die Frage, ob die Pulswellen es eventuell könnten.
Das Gerät sendet die Frequenz in Impulsen los, dazu kommt es zu Schwingungen im Gewebe und diese können eventuell akustisch wahrgenommen werden.
Eine Hörschädigung war seiner Meinung nach nicht möglich, dafür gibt es keinerlei Hinweise.
Es scheint für ein Ungeborenes wohl generell sehr laut im Bauch zu sein mit all den physiologischen Geräuschen, die da um ihn herum sind
Allerdings kennt es diese Geräusche, es fühlt sich sicher, wenn es blubbert und gluckst.
Kommen nicht gewohnte Geräusche oder Empfindungen dazu, kann das schonmal aufregend für das Kind sein.
Von bleibenden Schäden wurde aber nicht gesprochen.
Schwingendes Gewebe erwärmt sich auch, daher kann es bei längerer Einwirkung von Impulswellen zur Temperatursteigerung kommen.
Fruchtwasser leitet diese aber nicht wirklich gut, daher ist auch eine Erwärmung bei einem normalem Einsatz nicht wirklich gegeben.
Eine etwas höhere Erwärmung findet bei der Doppler-Sonographie statt (ich bin etwas unsicher, ob diese Untersuchung routinemäßig in einer SS stattfindet, oder nur wenn Durchblutungsstörungen und Unterversorgung vermutet werden).
Erfahrene Untersucher sind aber so schnell, dass auch hier wohl keine Gefahr droht.
Wahrscheinlich findet man aber auch viele gegenteilige Meinungen.
Persönlich bin ich kein Fan von "Baby-Watching" (damit meine ich das Schallen ohne eine Indikation, nicht zur Überprüfung) und finde, dass so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig an Diagnostik während der SS stattfinden sollte.
Inzwischen werden sogar schon US-Flatrates in gynäkologischen Praxen angeboten, da bezahlt man einen Betrag und dann darf man bei jedem Besuch ein Blick auf das Kind werfen.
Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es ihm Sicherheit gibt und ob man das möchte.
Liebe Grüße,
Anke