Hallo Julie,
aus Swanies Unterricht habe ich Folgendes zum Thema Phytoöstrogene mitgenommen (jemand möge mich korrigieren, wenn ich etwas falsch verstanden habe):
Phytoöstrogene aus natürlichen Quellen binden im Körper von Menschen, Hunden etc. an die Östrogenrezeptoren und blockieren sie damit für körpereigenes Östrogen. Sie entfalten auch eine östrogenähnliche Wirkung im Körper, jedoch sehr viel schwächer als körpereigenes Östrogen. Daher kommt es abhängig vom körpereigenen Östrogenspiegel zu zwei unteschiedlichen Wirkungsrichtungen:
Ist der körpereigene Östrogenspiegel zu hoch, konkurriert das Phytoöstrogen mit ihm um die Rezeptorplätze. Je mehr davon bindet, desto mehr körpereigenes Östrogen blockiert es. Da seine Wirkung jedoch schwächer ist, wird insgesamt die Östrogenwirkung im Körper reduziert. --> Die Östrogenauswirkungen im Körper nehmen ab.
Ist der körpereigene Östrogenspiegel zu niedrig, bleiben Rezeptorbindungstellen im Körper frei (bzw. werden nach und nach abgebaut). Gibt man nun Phytoöstrogene, binden sie an diese sonst frei bleibenden Rezeptorplätze (bzw. sorgen für den Aufbau neuer Bindungsstellen und binden dann an diese). Auch wenn es schwächer wirkt als körpereigenes Östrogen, wirkt es mehr als gar kein Östrogen. --> Die Östrogenwirkung im Körper insgesamt wird gesteigert.
So ist es möglich, dass ein Kraut sowohl in die eine, als auch die entgegengesetzte Richtung Wirkung im Körper entfalten kann. Gleiches gilt auch z.B. bei Kräutern mit Wirkung auf den Insulin-, Schilddrüsenhormon- oder Cortisolspiegel.
Was bedeutet das jetzt für Krebs?
Tumore mit Zusammenhang zum Östrogen sind ja entweder solche, die zu einer extrem erhöhten Ausschüttung von Hormonen führen oder solche, die die produzierende Drüse daran hindern. Sie können also je nach Art und Lokation sowohl zu überhöhten, als auch zu zu niedrigen Hormonspiegeln im Körper führen.
In beiden Fällen sind Phytoöstrogene hilfreich - nicht kontraindiziert, auch wenn man das oft liest. Aber im allopathischen Weltbild scheint es schwer vorstellbar, dass eine zugeführte Substanz entgegengesetzte Wirkungsrichtungen haben kann.
So habe ich Swanies Ausführungen zu dem Thema verstanden. (Wie gesagt, Korrekturen erwünscht!
)
Viele Grüße,
Rike