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Diphtherie
#1
Nachweis:

Kann man Diphtherie auch im Blut nachweisen (z.B. per Antikörper-Nachweis bzw. Toxin-Nachweis)?


Therapie:

Bei Verdacht werden Antitoxine (Immunglobuline) gegeben. Ist dies mit passiver Impfung gleichzusetzen?
Bonnie
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#2
Hallo Bonnie,

ich habe in der Literatur nur gefunden, dass der Erreger mittels Anlegen einer Kultur aus den Abstrichen nachweisbar ist. Und dass dies schwierig ist, weil sich die Pseudomembranen so schwer ablösen lassen.

Die Diagnose erfolgt auch über die sichtbaren Pseudomembranen und die Atemnot.

Es gibt passive Impfungen unter Verwendung von Antitoxinen aber nicht jedes Antitoxin entspricht einer passiven Impfung.
Im Falle der Diphtherie soll das Antitoxin (=Gegengift) die Diphtherie-Toxine neutralisieren und wirkt auch nur innerhalb der ersten Tage. Danach ist das Toxin im Körpergewebe und richtet dort seinen Schaden an. Es handelt sich nicht um eine passive Impfung.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße,
Hella.
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#3
Liebe Hella,

ich danke Dir für die Erklärung.

Handelt es sich nur um eine passive Impfung, wenn eine Immunreaktion im Körper erfolgt?

Im Lehrheft steht allerdings, dass schon im Verdachtsfall mit Antitoxinen (Immunglobulinen) behandelt wird. Durch die Angabe Immunglobuline kam mir die Frage, ob es sich hier um eine passive Impfung handelt.
Bonnie
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#4
Guten Morgen ihr Beiden,

Hella hat ja schon prima geholfen. Kleine Ergänzung vielleicht zum besseren Verständnis:

Passive Impfung ist keine Impfung in dem Sinne, das das Immunsystem hier aktiv wird und eigene Antikörper bastelt. Im Gegenteil, der Körper bleibt passiv, ihm werden die passenden Antikörper verabreicht. Darum haben wir dabei ja auch nur einen kurzen Schutz, denn sobald der Körper die Antikörper wieder abgebaut hat (weil es ja für ihn Fremdeiweiße sind), ist auch der Schutz wieder hinüber.
Aktiv = der Körper wird aktiv, bastelt seine eigene Waffe
passiv = der Körper bleibt passiv, die passende Waffe wird von aussen geliefert

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#5
Liebe Gini,

das hatte ich mir so wie Du es beschreibst schon aus Deinen Schulungen gemerkt.
Hier werden dem Körper aber bereits Immunglobuline verabreicht. Er muss diese also nicht selbst herstellen. Er bleibt also passiv.
Bonnie
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#6
Liebe Bonnie,

was sind denn Immunglobuline? Sind Immunglobuline keine Antikörper?  Wink

Meine Antwort bezog sich auf Deine Frage: 
 Durch die Angabe Immunglobuline kam mir die Frage, ob es sich hier um eine passive Impfung handelt.


Wie also lautet dann die Antwort auf Deine Frage? 
Motivierende Grüsse 
Gini
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#7
Wahrscheinlich stehe ich auf dem Schlauch.

"Bei einer passive Immunisierung werden dem Patienten parenteral gereinigte Antikörper gegen das Antigen gegeben. Das erfolgt durch Gabe von
Immunglobulinen, d.h. spezifischen Antikörpern gegen eine Infektionskrankheit)." (doccheck).

Das wird aber doch bei Diphtherie gemacht. Also liegt eine passive Immunisierung vor.
Bonnie
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#8
Hahaha, ich glaube wir zwei schreiben hier aneinander vorbei, wobei wir das Gleiche meinen.  Big Grin

Damit hast Du Dir die Frage ja selbst beantwortet: ja es sind Immunglobuline und das sind Antikörper und damit haben wir hier ne Form der passiven Impfung. Wir geben die Waffe gegen das Toxin direkt hinein. (also nicht wir  Cool )

Wenn noch unklar, dann lass uns heute abend NACH der normalen Schulung noch kurz drüber reden. Ist dann glaube ich einfacher, wenn Du magst.  Big Grin

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#9
Ich bin jetzt wirklich verwirrt:

Ich hatte Hella geglaubt, die oben schreibt, dass es sich im Falle der Diphtherie nicht um eine passive Impfung handelt.
Hat sie denn nicht recht?

Handelt es sich also doch um eine passive Impfung?
Bonnie
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#10
Schade das Du gestern nicht dabei gewesen bist, denn wenn man drüber sprechen kann, ist es bei solch einem Sachverhalt deutlich leichter zu erklären.

Es ist halt abhängig mit welcher Literatur man arbeitet.
Zum grundsätzlichen Verständnis ist es immer einfacher sich eine Richtung zu merken: passiv heisst also man führt passende Immunglobuline hinzu. So und wenn ich von dieser Info ausgehe, dann zählen auch die Antitoxine hierzu, die man bei Diphtherie (auch bei Tetanus z.B. oder auch bei Botulismus) nutzt.

Bei doccheck steht folgendes:

Zitat:2.2 Passive Immunisierung

Bei der passiven Immunisierung werden dem Patienten parenteral gereinigte Antikörper gegen das Antigen gegeben, die von einem anderen Patienten oder einem Tier stammen oder die gentechnisch hergestellt wurden. Das erfolgt durch Gabe von
Immunglobulinen, d.h. spezifischen Antikörpern gegen eine Infektionskrankheit
Serum mit Antikörpern (von schon immunisierten Menschen oder Tieren).
Antitoxinen
Ziel ist es, einen sofortigen Schutz gegen die jeweilige Erkrankung zu erzielen, z.B. weil die Infektion bereits stattfand.
Bei Frau Bierbach im Buch zu den Infektionskranheiten findet man z.B. folgendes: 
Zitat:passive Impfung: Antiserum vom Pferd
Weitere Info hinsichtlich IGs als Impfstoff kann man sich hier auch noch anschauen:
http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/0...fo&lang=de  
==> auf Seite 4
Quelle: bag.admin.ch (Bundesamt für Gesundheit Schweiz)

Also ich bin immer der Meinung das wir uns es einfach machen sollten und wir sind auch keine Pharmazeuten und müssen hier nicht in die Tiefe gehen, also empfehle ich es einmal einfach zu lernen. Soll heissen: passiv = passende Waffe und dazu verabreicht man fertige Antikörper.

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#11
Uiuiui, das ist ja eine lange Diskussion geworden  Huh .

Also Bonnie, nochmal zu meinen Zeilen: ich habe nicht überall in der Literatur gefunden, dass Immunglobuline als Antitoxin gegen Diphtherie verwendet werden.
Ich habe mich in meiner Aussage eher auf das " Antitoxin" bezogen. Und ich denke nach wie vor, dass nicht jedes Antitoxin einer passiven Immunisierung gleich kommt. Zumindest habe ich nichts darüber gefunden. Auch habe ich keine Erklärungen hinsichtlich einer passiven Impfung im Zusammenhang mit Diphtherie gefunden. Sonst steht es oft in den Büchern mit dabei.

Wir können uns aber folgendes merken:

Wenn Immunglobuline gegeben werden, kommt es einer passiven Impfung gleich.
Im Fall der Diphtherie werden Antitoxine verabreicht - schon bei Verdacht. Denn das Antitoxin wirkt nur, solange die Toxine nicht im Gewebe gebunden sind.
Ich glaube, das reicht auch wenn wir das so lernen.

Sorry für die Verwirrung.

Liebe Grüße
Hella
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#12
Habe ich Euch dann richtig verstanden: Ich kann mir merken, dass bei Verdacht auf Diphterie eine passive Impfung verabreicht wird? (Denn es werden ja Immunglobuline gegeben).

Ich möchte gar nicht in die Tiefe dieses Sachverhalts einsteigen; es geht mir nur um o.g. Frage. Habe ich es so richtig verstanden?

Sorry, ich möchte nicht nerven. Ich bin nur häufig vergleichsweise langsam im Verständnis.
Bonnie
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#13
...laut Gini > im Beitrag weiter oben ja:

"Zum grundsätzlichen Verständnis ist es immer einfacher sich eine Richtung zu merken: passiv heisst also man führt passende Immunglobuline hinzu. So und wenn ich von dieser Info ausgehe, dann zählen auch die Antitoxine hierzu, die man bei Diphtherie (auch bei Tetanus z.B. oder auch bei Botulismus) nutzt."

Herzliche Grüße liebe Bonnie, Barbara
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#14
Danke Dir Barbara!
Bonnie
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#15
(05.11.2015, 14:37)Bonnie2000 schrieb: Danke Dir Barbara!

Diphterie - Immunität:

Im Lehrheft steht: "

Da es sich um eine Lokalinfektionskrankheit handelt, wird lediglich eine gewisse Immunität gegen das Toxin des Erregers entwickelt. Da diese Immunität nach Jahren abnimmt, kann es zur Zweit-erkrankung kommen."

Mir ist hier der Anfang des Satzes nicht klar. Wieso wird bei einer Lokalinfektions-KH lediglich eine gewisse Immunität aufgebaut?
Bonnie
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