ganz genau, die Frau muß sofort zum Arzt. Sie muss ein verschreibungspflichtiges Mittel gegen die Schmerzen bekommen und es müssen die von Dir aufgeführten möglichen Ursachen abgeklärt werden. Dazu sind vorallem MRT und CT notwendig.
Ihr habt das Rätsel sehr schnell gelöst , Super !
zum Abschluss habe ich noch einmal die wichtigsten Dinge zur Trigeminusneuralgie zusammengefasst:
Der Trigeminusnerv ist der V. Hirnnerv und hat drei Hauptäste
-N. ophthalmicus (Augenhöhlennerv, sensibel)
-N. maxillaris (Oberkiefernerv, sensibel)
-N. mandibularis (Unterkiefernerv, gemischt)
Man unterscheidet die klassische, idiopathische Trigeminusneuralgie deren Ursache ein pathologischer Gefäß-Nervenkontakt ist (durch eine Gefäßschlinge an der Austrittsstelle des Trigeminusnervs aus dem Hirnstamm auf Höhe der Pons) und der symptomatischen Trigeminusneuralgie. Deren Ursache kann liegen in raumfordernden Prozessen (Neurinome, Metastasen), Ischämien und Hirninfarkte am Hirnstamm, ebenso Aneurysmen und Angiome, Nasopharynskarzinome aber auch chronischer Sinusitis maxillaris. Häufig findet man es auch bei Multipler Sklerose.
Die Trigeminusneuralgie zeichnet sich durch einen charakteristischen Schmerz aus. Der Trigeminusschmerz kommt als plötzlicher , heftiger, stechender, brennender, oberflächlicher Schmerz mit sehr starker Intensität. Die Anfallsdauer geht von wenigen Sekunden bis mehrere Minuten. Dazwischen herrscht Schmerzfreiheit ( ein dumpfer Hintergrundschmerz kann bleiben). Die Schmerzausbreitung entspricht dem Versorgungsgebiet des N. trigeminus (vorwiegend ist der 2. und 3. Ast betroffen, meist einseitig)
Oft gibt es Trigger, die einen Anfall provozieren können, dazu gehört Sprechen, Kauen, Niesen, Berührung, Zähneputzen und kalte Luft.
Die Diagnose erfolgt durch Anamnese und die charakteristische Schmerzbeschreibung. Es folgt eine Blutuntersuchung, um entzündliche Prozesse abzuklären. Um raumfordernde Prozesse, vaskuläre Pathologien und Entmarkungsherde auszuschließen wird ein MRT angefertigt. Durch ein CT-Aufnahme des Schädels klärt man die knöchernen Strukturen ab. Ebenso erfolgt ein Abklärung beim HNO- und beim Zahnarzt, wie auch beim Kieferorthopäden.
Bei den heftigen neuralgischen Schmerzen zeigen die herkömmlichen Analgetika und auch Morphinderivate keine ausreichende Wirkung. Es werden Psychopharmaka eingesetzt, die auf die Schmerzverarbeitung im Thalamus und im limbischen System einwirken.
Ein pathologischer Gefäß-Nervenkontakt kann operativ getrennt werden.
und zum Schluß noch:
Meine Patientin war nicht erdacht, sondern das war meine eigene Geschichte und die erste Schmerzattacke hatte ich am Nachmittag noch der schriftlichen HP-Prüfung.
Ich wurde durch sämtliche Röhren geschickt, wurde neurologisch untersucht und mit Antiepileptika eingestellt. Am Ende hatte ich die Diagnose: Trigeminusneuralgie unbekannter Ursache
Die Schulmedizin war fertig, für sie war der Fall abgeschlossen und die Pillen sollte ich jetzt mindestens ein Jahr nehmen.
Die Schmerzattacken waren weg, sobald ich den entsprechenden Carbamazepin-Spiegel erreicht hatte.
Aber jetzt ging gar nichts mehr, die Nebenwirkungen machten einen normalen Alltag unmöglich (Gangunsicherheit, Sprachfindungsstörung, Sehstörungen und ein Gefühl wie Brei im Kopf)
Nach 3 Monaten informierte ich meinen Hausarzt, dass ich die Tabletten auf eigenes Risiko wieder absetze. Zuerst schaute er erschrocken, aber dann zeigte er Verständnis. Natürlich klärte es mich auf, dass die Schmerzen ganz schnell wieder da sein könnten. Aber das Risiko wollte ich eingehen.
Ich begann eine homöopathische Behandlung mit einen Akutmittel und meinem Konstitutionsmittel. Schon bei der homöopathischen Anamnese kam klar heraus, dass es sicherlich doch eine Ursache für die Neuralgie gab: falsches Verhalten beim Thema Stressbewältigung !
Selbstständigkeit, Familie, Hunde und der HP muss auch noch her!
Zu allem Überfluß schleppt man sich noch zur mündlichen Prüfung, bekommt keinen geraden Satz heraus und fällt durch.
Nun ist ein halbes Jahr vergangen und es gab nur noch wenige Attacken, die ich so aushalten konnte. Ich habe viel nachgedacht und versuche meine alten Verhaltensmuster zu durchbrechen. Aufgaben werden abgegeben und ich lasse einfach geschehen, was ich eh nicht ändern kann.
Ich kümmere mich jetzt wieder um meine HP-Ausbildung und möchte einen zweiten Anlauf nehmen, aber dieser wird sehr viel relaxter sein als der erste Versuch!
Auch wenn Ihr das Rätsel sehr schnell gelöst habe, hoffe ich trotzdem, dass es Euch soviel Freude gemacht hat wie mir . Für mich war es ein schöner Wiedereinstieg ins Lernen !
Eure Silke
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein ! Voltaire