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Bitte Lückentexte zum Thema "Leber" Teil 1 korrigieren
#1
Hier starte ich mit den Lückentexten zum Thema Leber.

Bitte schaut die Lückentexte nach Fehlern aller Art durch (Tippfehler, schlechtes Deutsch ...) und postet sie mir hier.
Die rot markierten Worte sind die, die in den Text eingesetzt werden müssen.
Idee bei den Lückentexten ist, dass man sie gut zum Wiederholen der Themen nutzen kann, deshalb habe ich die wichtigen Schlagworte rot markiert - also die, die man sich gut einprägen sollte.

Die Formatierungen stimmen hier zum Teil nicht genau. Die sind aber im Original richtig - sie wurden leider hier beim Einstellen nicht überall korrekt übernommen.


Hier kommt der 1. Teil Leber) Lückentexte mit der Bitte um Korrektur (Teilweise hat es etwas die Formatierung beim Einstellen verschlagen - die stimmt aber im Original):


Leber, Lage und Aufbau
 
Mit ihrem Gewicht von 1,5 kg ist die Leber die größte exokrine Drüse des Körpers, sie besitzt also einen Ausführungsgang. Die Ausführungsgänge der Leber sind die Gallenwege.
 
Lage. Die Hauptmasse der Leber liegt im rechten Oberbauch. Mit ihrem linken Lappen reicht sie jedoch bis in den linken Oberbauchbereich. Grundsätzlich ist die Lage jedoch auch vom Konstitutionstyp, der Atemtätigkeit und der Körperhaltung abhängig. Allerdings schneidet beim Gesunden der untere Leberrand den Rippenbogen in der Medioclavicularlinie (MCL). Der Oberrand der Leber liegt etwa im Bereich der 5. Rippe. Damit findet man ihn beim Mann auf einer Linie kurz unterhalb der Brustwarze. Die Leber liegt intraperitoneal, d. h. sie ist mit Bauchfell überzogen, mit Ausnahme der Stelle, mit der sie mit dem Zwerchfell verwachsen ist.
 
Nachbarorgane. Die Vorderfläche der Leber liegt mit ihrem größten Anteil hinter den Rippen. Zu ¾ liegt sie im rechten und mit ¼ im linken Oberbauch. Die Nachbarorgane sind im Einzelnen:
—   Zwerchfell (Diaphragma). Der obere Anteil des rechten Leberlappens (Area nuda) ist mit dem Zwerchfell verwachsen.
—   Magen (Gaster, Ventriculus). Die Leber reicht mit ihrem linken Lappen bis vor den Magen.
—   Zwölffingerdarm (Duodenum). Er liegt der Leber von hinten an und zwar rechts neben der Gallenblase.
—   Gallenblase (Vesica fellea). Sie schmiegt sich in die Gallenblasengrube der Eingeweideseite der Leber, zwischen dem quadratischen und dem rechten Leberlappen.
—   rechte Niere (Ren dexter). Sie liegt der Mitte des rechten Leberlappens an.
—   rechte Nebenniere (Glandula suprarenalis dextra). Sie liegt hinter der Leber, und zwar rechts neben der unteren Hohlvene
—   querliegender Dickdarm (Transversum) und rechte Dickdarmbiegung (Flexura coli dextra). Sie befinden sich nahe des Unterrandes des rechten Leberlappens.
—   Speiseröhre (Ösophagus). Sie liegt am Oberrand des linken Leberlappens.
—   untere Hohlvene (V. cava inferior). Sie liegt eingebettet im oberen Anteil der Leber.
 
Aufbau. Die Leber wird in vier Lappen unterteilt:
—   rechter Leberlappen                (Lobus hepatis dexter)
—   linker Leberlappen                  (Lobus hepatis sinister)
—   quadratischer Leberlappen     (Lobus quadratus)
—   geschwänzter Leberlappen     (Lobus caudatus)
 
Der geschwänzte und der quadratische Leberlappen befinden sich auf der Rückseite der Leber. Beachten Sie bitte, dass der geschwänzte Leberlappen im oberen Bereich, der quadratische im unteren Bereich der hinteren Leberseite befindet. Spontan würde man vielleicht vermuten, dass der „Schwanz“ im unteren Bereich sitzt. Auf der hinteren unteren Leberseite findet man die Fissura ligamenti teretris, die Spalte für das runde Leberband (Ligamentum teres hepatis).
Allerdings werden der geschwänzte und der quadratische Lappen oft dem rechten Lappen zugerechnet. In diesem Fall wird die Leber nur in zwei Lappen unterteilt: den rechten und den linken Leberlappen.
Betrachtet man die Leber von vorne, so sieht man, dass das sichelförmige Leberband (Ligamentum falciforme) den rechten vom linken Leberlappen trennt. Dieses Leberband ist am Zwerchfell festgewachsen.
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Leberpforte
 
An der Rückseite der Leber, ungefähr in ihrer Mitte, und zwar zwischen dem geschwänzten und dem quadratischen Leberlappen, befindet sich die Leberpforte (Porta hepatis).
Hier treten in die Leber ein bzw. aus:
—   gemeinsamer Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus communis)
—   Pfortader (V. portae)
—   Leberarterie (A. hepatica)
—   vegetative Fasern, allerdings keine Schmerzfasern
—   Lymphgefäße. Bei der Leberpforte befinden sich auch Lymphknoten, die die aus der Leber und der Gallenblase abfließende Lymphe reinigen.
 
Beachten Sie bitte, dass durch die Leberpforte keine Lebervene austritt, wie das sonst bei einem Hilus eines Organs der Fall ist. Die Leber gibt ihr Blut über Lebervenen direkt an die untere Hohlvene ab, die sich in den oberen Anteil der Leber einschmiegt.
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Leber, Nervenfasern und versorgende Gefäße
Leider ziehen in die Leber keine Schmerzfasern, sodass diese schmerzunempfindlich ist. Bei Lebererkrankungen wird also kein Schmerz empfunden. Dies führt dazu, dass Leberschädigungen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden und schädigende Stoffe, v.a. Alkohol, aufgrund der Schmerzfreiheit weiterhin zugeführt werden.
Allerdings sind die bindegewebige Kapsel, die um die Leber herum liegt und das Zwerchfell, mit dem sie in ihrem oberen Abschnitt verwachsen ist, mit Schmerzfasern innerviert. Bei einer entzündlichen Vergrößerung der Leber kann es daher zu einem Kapseldruck kommen. Dies führt zu dem typischen Lebersymptom „Druckgefühl im rechten Oberbauch“.
 
Blutversorgung der Leber.Die Leber erhält zum einen über die Leberarterie (A. hepatica) sauerstoffreiches Blut für die Versorgung der Leberzellen, zum anderen erhält sie über die Pfortader (V. portae) das sauerstoffarme, aber nährstoffreiche Blut der unpaaren Baucheingeweide. Dieses Blut der Leberarterie und der Pfortader mischt sich in den Lebersinusoiden (erweiterte Leberkapillaren), sammelt sich dann in Zentralvenen (Vv. centrales), die sich zu Sammelvenen vereinigen, die ihrerseits das Blut in die (meist) drei Lebervenen abgeben, die schließlich in die untere Hohlvene münden.
Pro Minute fließt so über ein Liter Blut in die Leber ein.
 
Damit erhält die Leber über zwei Gefäße Blut:
—   Leberarterie (A. hepatica), bringt sauerstoffreiches Blut, das ca. 25 % des einfließenden Blutes ausmacht.
—   Pfortader (V. portae), bringt sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut von den unpaaren Baucheingeweiden. Das Pfortaderblut macht ca. 75 % des in die Leber einströmenden Blutes aus.
 
Portokavale Anastomosen.Unter einer portokavalen Anastomose versteht man eine Verbindung zwischen der Pfortader (V. portae) und der oberen bzw. unteren Hohlvene (V. cava superior et inferior). Diese Anastomosen haben die Aufgabe, die in die Leber einfließende Blutmenge zu regulieren. Sie spielen im Bereich der Speiseröhre, der Bauchdecke und des Mastdarmes eine Rolle.
Kommt es zu einer Leberzirrhose, so wird die Leber bindegewebig umgebaut und das Blut fließt nicht mehr in erweiterten Kapillaren (Sinusoiden), sondern nur noch in Kapillaren. So kann das Blut nicht mehr ausreichend in die Leber einströmen und es kommt zum Blutrückstau in der Pfortader.
Deshalb fließt nun das Blut über die Anastomosen vermehrt in andere Venen ein, v.a. in die Speiseröhrenvenen, in Hautvenen und in die oberen Rektumvenen (Vv. rectales superiores). Die Folge davon können Speiseröhrenkrampfadern, Varizen des Rektums und Erweiterungen der Hautvenen der Bauchdecke (Medusenhaupt) sein.
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Leber, Feinaufbau
 
Leberläppchen. Die Leber besteht aus einer großen Anzahl von einzelnen Leberläppchen (Lobuli hepatis), die einen Durchmesser von ca. ein bis zwei Millimetern haben. Sie sind sechseckig und von wabenförmiger Gestalt. In der Mitte eines Läppchens liegt die Zentralvene (V. centralis). An den Eckpunkten des Leberläppchens befindet sich jeweils ein kleiner Ast der Pfortader, der Leberarterie und der Gallengänge. Diese Versorgungskanäle werden auch als Glisson-Trias oder Trias hepatica bezeichnet.
 
Aufbau eines Leberläppchen:
—   Leberzellbalken. Bei den Leberzellbalken handelt es sich um radiär aneinandergereihte Leberzellen (Hepatozyten). Zwischen den Leberzellbalken verlaufen die Lebersinusoide.
—   Lebersinusoide. Bei den Lebersinusoiden handelt es sich um Aussparungen zwischen den Leberzellbalken. Es sind erweiterte Leberkapillaren, in denen sich das Blut der Leberarterie und der Pfortader mischt. Die Sinusoide geben ihr Blut über die Zentralvene des Leberläppchens ab. An der Wand der Sinusoide sitzen die Kupffer-Sternzellen. Dabei handelt es sich um wichtige Fresszellen, die das durchfließende Blut reinigen und überalterte rote Blutkörperchen abbauen. Die Kupffer-Sternzellen gehören zum Monozyten-Makrophagen-System.
 
Zellarten der Leber. Im Lebergewebe findet man zwei Zellarten:
—   Leberzellen (Hepatozyten).Sie sind z. B. für die Entgiftung und die Gallenproduktion zuständig. Sie sitzen aneinandergereiht und bilden die Leberzellbalken
—   Kupffer-Sternzellen (Makrophagen). Es handelt sich um große Fresszellen (Phagozyten), die die Aufgabe haben das Blut zu reinigen und überalterte rote Blutkörperchen abzubauen. Sie gehören zu den „Uferzellen“ des Abwehrsystems, da sie an der Wand (wie an einem Ufer) der Sinusoide sitzen.
 
Weg des Blutes durch die Leber. Die Leberarterie und die Pfortader treten durch die Leberpforte. Danach spalten sie sich in immer kleinere Gefäße auf, bis sie sich letztendlich zu den kleinsten Gefäßen aufgezweigt haben, die in den Glisson-Trias verlaufen. Dann geben sie ihr Blut in die Sinusoide ab. Hier mischt sich das Blut der Leberarterie und der Pfortader. Die Leberzellen entnehmen aus dem Blut der Sinusoide die Stoffe, die sie verarbeiten möchten. Danach fließt es über die Zentralvene in Sammelvenen, von hier in die drei Lebervenen, die ihr Blut in die untere Hohlvene (V. cava inferior) abgeben. Letztere schmiegt sich gewissermaßen richtig in die Leber ein.
 
Gallenkapillaren. In den Leberläppchen befinden sich auch Gallenkapillaren. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Aussparungen zwischen den Leberzellbalken, in denen aber nicht wie in den Sinusoiden Blut fließt, sondern die von den Leberzellen gebildete Gallenflüssigkeit. Die Fließrichtung in den Gallenkapillaren ist der Fließrichtung des Blutes entgegengesetzt, da das Blut in die Leber hineinfließt, die von den Leberzellen produzierte Gallenflüssigkeit jedoch hinaus.
Die Gallenkapillaren vereinigen sich zu größeren Sammelgefäßen, die schließlich zum rechten und linken Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus dexter et sinister) werden, die sich zum gemeinsamen Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus communis) vereinigen.
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Leber, Zusammenfassung der Aufgaben
 
Die Leber hat wichtige Aufgaben bei der Entgiftung, dem Stoffwechsel und der Produktion der Gallenflüssigkeit. Sie hat aber noch weitere Aufgaben, sodass man sie als „zentrales Laboratorium“ des Körpers bezeichnen.
Mit dem Pfortaderblut kommen die im Verdauungskanal aufgenommenen Stoffe zur Leber, die nun ihrer Aufgabe nachkommt Giftstoffe herauszuholen und so zu verhindern, dass diese in den Körperkreislauf gelangen. Außerdem zieht sie überschüssige Stoffe (z. B. Glukose oder Fettsäuren) heraus und lagert sie ein oder baut sie zuerst um, damit sie in der Leberzelle eingelagert werden können. Werden diese Stoffe später im Körper benötigt, so gibt die Leber diese ans Blut ab.
 
Zusammenfassung der Aufgaben der Leber:
·         Eiweißstoffwechsel, z.B. stellt sie ca. 95 % der Bluteiweiße her, sie führt die Transaminierung (Umwandlung einer Aminosäureart in eine andere), Umwandlung von Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff
·         Glykogenspeicher: sie zieht überschüssige Glukose aus dem Blut ab,lagert sie ein und gibt sie bei Bedarf ab.
·         Fettstoffwechsel, z.B. Herstellung von Fettsäuren
·         Produktion der Gallenflüssigkeit für die Aufspaltung der Fette in Mizellen
·         Entgiftung, und zwar von körpereigenen und körperfremden Giften
·         Regelung des Bluzuckergehaltes, durch Entzug der Glukose aus dem Blut und Abgabe von Glukose ins Blut, wenn der Bedarf ansteigt.
·         Abbau von überalterten Erytrozyten
·         Speicherung von Vitaminen, v.a. von Vitamin K
·         Eisenspeicherung
·         Blutspeicher
·         Blutbildung während der Fetalzeit
·         Fettspeicher, kann zur Fettleber bzw. zur Leberfettung führen
·         Speicherung von Giften
·         Mitwirkung bei der Auftrechterhaltung der Körpertemperatur
 
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Leber, Eiweißstoffwechsel
 
Bluteiweiße. Die Leber stellt ungefähr 95 % der Bluteiweiße her. Da die Leber somit nicht nur Albumine, Globuline, Transferrin und Plasminogen, sondern auch Prothrombin und Fibrinogen herstellt, spielt sie bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Das zur Prothrombinherstellung und anderer Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsstoffe benötigte Vitamin K kann sie in ihren Zellen speichern. Ist die Leber geschädigt, so kann es sein, dass sie diese Gerinnungsstoffe nicht mehr ausreichend produziert und es zu Störungen der Blutgerinnung kommt.
 
Transaminierung. Werden mit der Nahrung bestimmte Aminosäuren vermehrt zugeführt und andere fehlen, so kann die Leber die benötigten Aminosäuren durch den Transaminierungsprozess selber herstellen. Dabei wandelt sie überschüssig vorhandenen Aminosäuren in fehlende um. Dazu benötigt sie bestimmte Leberenzyme, die sogenannten Transaminasen. Solche Transaminasen sind SGOT (Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und SGPT (Serum-Glutamat-Pyrovat-Transaminase). Allerdings kann die Leber nicht alle im Körper benötigten Aminosäuren herstellen. Diese werden als essenzielle Aminosäuren bezeichnet. Werden letztere nicht ausreichend mit der Nahrung zugeführt, so kommt es zu Mangelzuständen.
 
Stickstoff. Durch den ständigen Ab- und Umbau von Eiweißen und Aminosäuren fallen größere Mengen Stickstoff an, den die Leber in Harnstoff überführt und an das Blut abgibt, sodass dieser von der Niere über den Urin ausgeschieden wird. Die Leber wandelt allerdings nicht nur den Stickstoff in Harnstoff um, sondern ebenfalls den Ammoniak, der im Darm durch den Eiweißabbau durch die Darmbakterien anfällt.
 
Damit hat die Leber im Hinblick auf den Eiweißstoffwechsel drei wichtige Aufgaben:
—   Bluteiweiße herstellen
—   Transaminierung (Umwandlung von einer Aminosäureart in eine andere)
—   Umwandlung von Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff
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Leber, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
Kohlenhydratstoffwechsel
Befindet sich überschüssige Glukose im Blut, so ziehen die Leberzellen diese ab und lagern sie als Glykogen ein. Dieser Vorgang wird als Glykogenese bezeichnet. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, so muss die Leber das gespeicherte Glykogen wieder zu Glukose abbauen und an das Blut abgeben. Dies bezeichnet man als Glykogenolyse. Sind die Glykogenvorräte in der Leber erschöpft, so muss die Leber Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten (z.B. Aminosäuren, Glyzerin) herstellen. Dies wird als Glukoneogenese bezeichnet.
 
Ob die Leberzellen Glukose in das Blut abgeben oder aus dem Blut abziehen, wird hormonell gesteuert. Adrenalin, Glukagon und Kortison veranlassen die Leberzellen den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Insulin dagegen signalisiert der Leber, dass Glukose in die Leberzellen eingelagert werden soll. Damit ist es das einzige Hormon, das blutzuckersenkend wirkt.
 
Zusammenfassung:
Glykogenese: Glukose wird zu Glykogen aufgebaut und in der Zelle gespeichert.
Glykogenolyse: Glykogen wird zu Glukose abgebaut,
Glukoneogenese: Glukose wird aus Nicht-Kohlenhydraten (z. B. Aminosäuren, Glyzerin, Laktat) hergestellt.
 
 
Fettstoffwechsel
Die Leber kann Fettsäuren aufbauen, die im Körper fehlen, mit Ausnahme der essenziellen Fettsäuren, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Außerdem kann sie Fettsäuren zu Phosphatiden aufbauen und Cholesterin herstellen, das sie sowohl an die Gallenflüssigkeit als auch an das Blut abgeben kann.
Außerdem kann sie Glyzerin im Zuge der Glukoneogenese zu Glukose umbauen und so für die Energiegewinnung nutzen. Bei diesem Vorgang fallen allerdings Ketonkörper an, die von der Niere ausgeschieden bzw. über die Lunge abgeatmet werden müssen. Wird im Körper sehr viel Fett abgebaut, z. B. durch eine Fastenkur oder im Verlauf eines Diabetes mellitus, so fallen massiv Ketonkörper an. Dies kann beim Diabetiker zu einem starken Abfall des Blut-pH-Wertes und damit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.


 
 
Leber, Produktion von Galle und Entgiftungsfunktion
 
Gallenproduktion
Die Leber stellt die Gallenflüssigkeit (Gallensaft) her, die sie über die Gallengänge in den Zwölffingerdarm abgibt, damit diese hier für den Fettabbau zur Verfügung steht. Durch die Gallenflüssigkeit werden die Fette im Duodenum in feinste Fetttröpfchen aufgespalten. Dadurch steht eine größere Oberfläche der Fette zur Verfügung, sodass die Lipase (Fett verdauendes Enzym) des Pankreas und des Darmes die Fette besser abbauen können. Dies führt auch dazu, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, die in den Fetten eingeschlossen liegen, herausgelöst und resorbiert werden können.
Die Leber bildet aus Cholesterin Gallensäure. Durch die Gallensäure wird die Oberflächenspannung zwischen den Fetten und dem Wasser herabgesetzt, sodass eine Aufteilung der Fette in Mizellen möglich ist. Im Ileum wird die Gallensäure zu 90 % über das Pfortaderblut zur Leber zurücktransportiert, damit die Gallensäure erneut in die Gallenflüssigkeit abgeben werden kann. Dieser Kreislauf wird als enterohepatischer Kreislauf bezeichnet.
 
 
Leber, Entgiftungsfunktion
Die Leber hat die Aufgabe, körpereigene und körperfremde Giftstoffe zu entgiften und sie in eine nierengängige Form zu bringen. Damit meint man, dass die Niere diesen Stoff erkennen und ausscheiden kann.
—   Entgiftung körpereigener Giftstoffe. Die Leber hat die Aufgabe Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff umzubauen. Außerdem baut sie bestimmte Hormone (z. B. Östrogene) ab. Baut die Leber beispielsweise infolge einer Leberzirrhose das Östrogen nicht mehr ausreichend ab, kann es sein, dass es beim Mann zu einer weiblichen Brustentwicklung kommt (Gynäkomastie).
—   Entgiftung körperfremder Giftstoffe. Dazu gehören Medikamente, Farb- und Konservierungsstoffe, aber auch alle anderen für den Körper schädlichen Stoffe.


 
Leber, First-pass-Effekt, Abbau von Erys und Körpertemperatur
 
First-pass-Effekt („Erst-Durchtritts-Effekt“)
Da die Leber über das Pfortadersystem das Blut von den unpaaren Bauchorganen erhält, bevor es in den Körperkreislauf gelangt, führt sie einen First-pass-Effekt in dem Sinne aus, dass sie als Filter dient.
—   Dies hat den Vorteil, dass Schadstoffe, die im Verdauungskanal aufgenommen wurden, nicht gleich in den großen Körperkreislauf gelangen und Schäden an Organen und Geweben verursachen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leber die Aminosäuren, die aufgenommen wurden, gleich zu den benötigten Bluteiweißen aufbauen kann und andere Stoffe wie z. B. Glukose gleich aus dem Blut abziehen kann, damit sie den Blutzuckerspiegel nicht im Übermaß erhöhen.
—   Ein Nachteil des First-pass-Effekts ist es aber, dass manche Medikamente, die oral zugeführt wurden, in der Leber abgebaut werden und deshalb gar nicht an ihren Bestimmungsort gelangen können. Diese Medikamente müssen entweder intravenös verabreicht werden oder rektal als Zäpfchen eingeführt werden, da das venöse Blut des unteren Abschnittes des Rektums direkt dem großen Körperkreislauf zufließt und nicht in das Pfortadersystem mündet.
 
Abbau von überalterten Erythrozyten
Am Rand der Sinusoide der Leber sitzen die Kupffer-Sternzellen, die die Aufgabe haben überalterte Erythrozyten abzubauen. Das dabei anfallende Bilirubin können die Leberzellen in den Gallensaft abgeben und so über den Darm mit dem Stuhl ausscheiden. Das Eisen, das beim Abbau anfällt, kann in der Leberzelle gespeichert werden und bei Bedarf an das rote Knochenmark zur Bildung neuer roter Blutkörperchen weitergeleitet werden.
 
Mitwirkung bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur
Durch ihre vielfältigen Aufgaben und den dadurch verursachten regen Stoffwechsel, fällt bei der Leberarbeit so viel Wärme an, dass ihre Temperatur ca. 1,5 0C über dem der anderen inneren Organe liegt. Damit leistet die Leber einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.
 
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Leber, körperliche Untersuchung
 
Inspektion. Damit bezeichnet man die Betrachtung des Patienten. Bei Lebererkrankungen sind äußerlich am Patienten schon oft Veränderungen wahrnehmbar. Die wichtigste Veränderung ist die gelbliche Verfärbung der Skleren. Dazu inspizieren Sie den vorderen sichtbaren, weißlichen Anteil des Augapfels, ob dieser eine gelbliche Verfärbung zeigt.
 
Palpation. Mit Palpation bezeichnet man das Abtasten oder Befühlen mit den Händen. Mittels einer Leberpalpation können Sie Vergrößerungen, Verkleinerungen oder Veränderungen der Konsistenz der Leber feststellen.
Stellen Sie sich zur Durchführung der Palpation auf die rechte Seite des auf der Liege befindlichen Patienten. Legen Sie die Fingerspitzen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger in Richtung des Leberrandes auf und drücken Sie die Bauchdecke während einer tiefen Einatmung des Patienten etwa 2 cm ein. Während der Einatmung schieben Sie Ihre Finger dem nach unten gleitenden Leberrand entgegen, sodass sie fühlen können, wie sich der Leberrand unter Ihre Finger schiebt. Beginnen Sie mit der Palpation ein Stück weit unterhalb des erwarteten Leberrandes (etwa 10 cm unterhalb des rechten Rippenbogens) und nähern Sie sich mit jedem Einatemzug schrittweise dem Rippenbogen bis Sie den Leberrand fühlen können.
Bedenken Sie aber, dass ein nach unten verlagerter Leberrand nicht in jedem Fall seine Ursache in einer Lebervergrößerung haben muss, sondern es könnte sich auch um einen Zwerchfelltiefstand aufgrund eines Lungenemphysems handeln. Um solch eine Fehldiagnose zu vermeiden, müssen Sie immer den unteren und den oberen Leberrand bestimmen.
 
Hinsichtlich der Konsistenz der Leber ist Folgendes zu beachten:
—   Gesunde Leber. Beim Gesunden ist das Lebergewebe weicher als die Haut und im Allgemeinen nicht bzw. schwer zu tasten.
—   Fettleber. Die Leber fühlt sich weich an und ist vergrößert.
—   Hepatitis. Das Lebergewebe fühlt sich fest an.
— Leberzirrhose. Die Leber ist hart, höckerig und meistens verkleinert. Gelegentlich ist eine zirrhotisch veränderte Leber aber normal groß, sehr selten sogar größer. Sollte eine Leberzirrhose nicht zu einer veränderten Größe der Leber geführt haben, so können Sie diese trotzdem daran erkennen, dass die Leber sich hart und höckerig anfühlt.
 
Kratzauskultation der Leber. Die Bestimmung des unteren Leberrandes durch die vorstehend geschilderte Palpation ist nicht einfach. Ein viel einfacheres Verfahren hierzu ist die Kratzauskultation. Damit gelingt die Bestimmung des unteren Leberrandes auch dem Anfänger auf Anhieb.
Legen Sie dazu das Stethoskop im epigastrischen Winkel auf. Nun streichen Sie mit Ihrem Mittelfinger mehrfach Linien, beginnend ca. drei Zentimeter oberhalb des rechten Rippenbogens, parallel zum vermuteten Leberrand nach kaudal. Diese „Kratzbewegungen“ führen Sie in Abständen von ca. einem Zentimeter aus. Erreichen Sie die Lebergrenze, so hören Sie im Stethoskop eindeutig ein verändertes Auskultationsgeräusch.
 
Perkussion. Mit Perkussion bezeichnet man das Beklopfen der Körperoberfläche.
Da der obere Leberrand hinter dem Rippenbogen liegt, kann er nicht durch Palpation bestimmt werden, sondern muss durch Perkussion ermittelt werden.
 
Dabei unterscheidet man zwischen absoluter und relativer Leberdämpfung:
—   absolute Leberdämpfung: Sie tritt in dem Bereich auf, in dem die Leber direkt der Bauchwand anliegt.
—   relative Leberdämpfung: Es handelt sich um den Bereich, in dem das Lebergewebe vom Lungengewebe überlagert wird.
 
Möchten Sie die obere Lebergrenze durch Perkussion ermitteln, so klopfen Sie fest, um das Lungengewebe zu „durchschlagen“. Die untere Lebergrenze dagegen bestimmten Sie durch eine leichte (leise) Perkussion, damit nicht der darunter liegende Dickdarm „durchschlägt“, der bei Gasfüllung einen lauten, tympanitischen (trommelartig schallend) Klopfschall erzeugt.
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Leber, Blutuntersuchung
 
Enzymbestimmungen
Bei manchen Lebererkrankungen treten vermehrt Enzyme, die sich sonst innerhalb der Leberzellen befinden, ins Blut über. Wichtige Enzyme, die bestimmt werden können, sind die Transaminasen SGOT(Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und SGPT(Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase), außerdem werden Gamma-Gt (Gamma-Glutamyltransferase) und AP (alkalische Phosphatase) bestimmt.
—   SGPT kommt nicht nur in der Leber, sondern auch der Niere, dem Herzen und der Skelettmuskulatur vor.
—   SGOT kommt in der Leber, dem Herzen, der Bauchspeicheldrüse und der Muskulatur vor.
—   Gamma-Gt kommt in der Leber, im Pankreas und der Niere vor.
—   AP kommt in der Leber, den Knochen, Dünndarm und im Gallengangepithel vor.
 
Interpretation wichtiger Labordaten
—   Leichter Anstieg von SGPT: Dies weist in diesem Zusammenhang auf einen leichteren Leberschaden. Dies kann schon durch Medikamenteneinnahme auftreten, wie ASS-Einnahme in Konzentration von mehr als 25 mg pro 100 ml.
—   Anstieg von SGOT: Dies weist auf einen länger bestehende Leberkrankheit wie chronische Hepatitis hin, kommt aber auch bei Myokardschaden, v.a. nach Herzinfarkt vor.
—   Anstieg von Gamma-GT: Dies ist typisch für einen alkoholbedingten Leberschaden. In diesem Fall findet man auch SGPT leicht und SGOT stärker erhöht.
Außerdem kann Gamma-Gt bei Hepatitis A und akutem (evtl. auch bei chronischem) Verschlussikterus auftreten. Weiterhin kann ein Anstieg durch degenerativen Nierenerkrankungen und akuten (evtl. auch chronischen) Pankreasentzündungen und -krebs verursacht werden sowie durch Herzinfarkt.
—   Anstieg von AP: Dies weist in erster Linie auf Knochenerkrankungen mit einer gesteigerten Osteoblastentätigkeit wie nach Knochenbrüchen, bei Osteomalazie, aber auch bei Knochenmetastasen und Nebenschilddrüsenüberfunktion. Außerdem können Leber-Galle-Krankheiten wie Hepatitis und Verschlussikterus einen Anstieg von AP verursachen.
 
Bestimmung der Bluteiweiße
Besteht ein länger dauernder Leberschaden, so können die Bluteiweiße nicht mehr ausreichend hergestellt werden. Deshalb findet man eine Abnahme der Albumine im Blut, evtl. auch eine Abnahme von Prothrombin.
Spielt bei der Lebererkrankung ein Autoimmungeschehen mit eine Rolle, so kommt es zu einem Anstieg der Gammaglobuline (Immunglobuline, IgG, Antikörper, AK). Grund für die Antikörperbildung ist, dass durch die Leberentzündung die Zellen so verändert sind, dass sie von dem Abwehrsystem als „körperfremd“ eingestuft und deshalb bekämpft werden.
 
Bestimmung des Eisenspiegels bzw. der „Anämiesymptome“
Infolge einer Hepatitis ist der Eisenspiegel erhöht, da die Leberzellen nicht mehr in der Lage sind, das beim Abbau der roten Blutkörperchen angefallene Eisen ausreichend zu speichern. Außerdem kommt es bei Leberentzündungen typischerweise zu einem Anstieg des Speichereisens Ferritin, obwohl die Eisenvorräte nicht erschöpft sind. Leider ist die Ursache hierfür nicht bekannt.
Ein ganz besonders typischer Befund bei alkoholbedingter Leberschädigung ist ein Anstieg von MCV durch einen Vitamin-B12- und Folsäuremangel.
 
Beachten Sie, dass bei einer inaktiven Leberzirrhose, die ja eine sehr schwere Erkrankung darstellt, alle Enzyme im Normbereich sein können und evtl. lediglich ein Anstieg der γ-Globuline (als Hinweis auf ein Autoimmungeschehen) und ein leichter Anstieg des Serumeisens zu verzeichnen ist.  
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Apparative Verfahren
 
Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann man Aussagen über die Größe, die Lage und die Leberkontur machen, d. h., ob der Leberrand, der normalerweise ebenmäßig glatt ist, unscharf ist. Außerdem erlaubt die Untersuchung Aussagen über die Gewebestruktur. So ist es ein typischer Befund bei Lebermetastasen, dass es zu einer unregelmäßigen Oberfläche kommt. Zudem kann man mittels dieser Diagnostik Zysten, Leberzirrhose, Lebertumoren, Verkalkungen und Pfortaderhochdruck feststellen.
 
Leberbiopsie. Bei einer Biopsie wird etwas Gewebe durch Punktion mit einer Hohlnadel entnommen. Grundsätzlich kann eine Biopsie ungezielt als sogenannte „Blindpunktion“ oder gezielt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle als gezielte Biopsie durchgeführt werden. Letzteres kann auch im Zuge einer Laparoskopie vorgenommen werden.
Leberbiopsien werden in der Schulmedizin zur Abklärung diffuser Lebererkrankungen, zur Differenzialdiagnose und zur Verlaufskontrolle, z. B. bei chronischer Hepatitis durchgeführt. Darüber hinaus dienen sie bei Speicherkrankheiten der Messung des Eisen- und Kupfergehaltes in der Leber.
 
Laparoskopie (Bauchspiegelung). Bei einer Laparoskopie wird neben dem Bauchnabel ein kleiner Schnitt angefertigt. Dann wird eine Gasinsuffilation vorgenommen, bei der CO2 in die Bauchhöhle eingebracht wird. Nun kann mittels eines starres Spezialendoskop (Laparoskop) die Bauchhöhle inspiziert werden und so die Oberfläche, die Farbe und die Form der Leber, aber auch die der anderen Bauch- und Beckenorgane untersucht werden. Evtl. können gleich operative Maßnahmen angeschlossen werden.
GLG Isolde
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#2
Isolde Richter
Leber, Lage und Aufbau
 
Mit ihrem Gewicht von 1,5 kg ist die Leber die größte exokrine Drüse des Körpers, d.h. sie besitzt also einen Ausführungsgang. Die Ausführungsgänge der Leber sind die Gallenwege.
 
Lage. Die Hauptmasse der Leber liegt im rechten Oberbauch. Mit ihrem linken Lappen reicht sie jedoch bis in den linken Oberbauchbereich. Grundsätzlich ist die Lage jedoch auch vom Konstitutionstyp, der Atemtätigkeit und der Körperhaltung abhängig. Allerdings schneidet beim Gesunden der untere Leberrand den Rippenbogen in der Medioclavicularlinie (MCL). Der obere Rand Oberrand der Leber liegt etwa im Bereich der 5. Rippe. Damit findet man ihn beim Mann auf einer Linie kurz unterhalb der Brustwarze. Die Leber liegt intraperitoneal, d. h. sie ist mit Bauchfell überzogen, mit Ausnahme der Stelle, mit der sie mit dem Zwerchfell verwachsen ist.
 
Nachbarorgane. Die Vorderfläche der Leber liegt mit ihrem größten Anteil hinter den Rippen. Zu ¾ liegt sie im rechten Oberauch und mit ¼ im linken Oberbauch. Die Nachbarorgane sind im Einzelnen:
—   Zwerchfell (Diaphragma). Der obere Anteil des rechten Leberlappens (Area nuda) ist mit dem Zwerchfell verwachsen.
—   Magen (Gaster, Ventriculus). Die Leber reicht mit ihrem linken Lappen bis vor den Magen.
—   Zwölffingerdarm (Duodenum). Er liegt der Leber von hinten an und zwar rechts neben der Gallenblase.
—   Gallenblase (Vesica fellea). Sie schmiegt sich in die Gallenblasengrube der Eingeweideseite der Leber, zwischen dem quadratischen und dem rechten Leberlappen.
—   rechte Niere (Ren dexter). Sie liegt der Mitte des rechten Leberlappens an.
—   rechte Nebenniere (Glandula suprarenalis dextra). Sie liegt hinter der Leber, und zwar rechts neben der unteren Hohlvene
—   querliegender Dickdarm (Transversum) und rechte Dickdarmbiegung (Flexura coli dextra). Sie befinden sich nahe des Unterrandes des rechten Leberlappens.
—   Speiseröhre (Ösophagus). Sie liegt am Oberrand des linken Leberlappens.
—   untere Hohlvene (V. cava inferior). Sie liegt eingebettet im oberen Anteil der Leber.
 
Aufbau. Die Leber wird in vier Lappen unterteilt:
—   rechter Leberlappen                (Lobus hepatis dexter)
—   linker Leberlappen                  (Lobus hepatis sinister)
—   quadratischer Leberlappen     (Lobus quadratus)
—   geschwänzter Leberlappen     (Lobus caudatus)
 
Der geschwänzte und der quadratische Leberlappen befinden sich auf der Rückseite der Leber. Beachten Sie bitte, dass der geschwänzte Leberlappen im oberen Bereich, der quadratische im unteren Bereich der hinteren Leberseite befindet. Spontan würde man vielleicht vermuten, dass der „Schwanz“ im unteren Bereich sitzt. Auf der hinteren unteren Leberseite findet man die Fissura ligamenti teretris, die Spalte für das runde Leberband (Ligamentum teres hepatis).
Allerdings werden der geschwänzte und der quadratische Lappen oft dem rechten Lappen zugerechnet. In diesem Fall wird die Leber nur in zwei Lappen unterteilt: den rechten und den linken Leberlappen.
Betrachtet man die Leber von vorne, so sieht man, dass das sichelförmige Leberband (Ligamentum falciforme) den rechten vom linken Leberlappen trennt. Dieses Leberband ist am Zwerchfell festgewachsen.
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Leberpforte
 
An der Rückseite der Leber, ungefähr in ihrer Mitte, und zwar zwischen dem geschwänzten und dem quadratischen Leberlappen, befindet sich die Leberpforte (Porta hepatis).
Hier treten in die Leber ein bzw. aus:
—   gemeinsamer Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus communis)
—   Pfortader (V. portae)
—   Leberarterie (A. hepatica)
—   vegetative Fasern, allerdings keine Schmerzfasern
—   Lymphgefäße. Bei der Leberpforte befinden sich auch Lymphknoten, die die aus der Leber und der Gallenblase abfließende Lymphe reinigen.
 
Beachten Sie bitte, dass durch die Leberpforte keine Lebervene austritt, wie das sonst bei einem Hilus eines Organs der Fall ist. Die Leber gibt ihr Blut über Lebervenen direkt an die untere Hohlvene ab, die sich in den oberen Anteil der Leber einschmiegt.
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Leber, Nervenfasern und versorgende Gefäße
Zu Beachten: Leider ziehen In die Leber ziehen keine Schmerzfasern, sodass diese schmerzunempfindlich ist, d.h. bei Lebererkrankungen werden also keine Schmerzen empfunden. Dies führt dazu, dass Leberschädigungen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden können und schädigende Stoffe, v.a. Alkohol, aufgrund der Schmerzfreiheit weiterhin zugeführt werden.
Allerdings sind die bindegewebige Kapsel, die um die Leber herum liegt und das Zwerchfell, mit dem sie in ihrem oberen Abschnitt verwachsen ist, mit Schmerzfasern innerviert. Bei einer entzündlichen Vergrößerung der Leber kann es daher zu einem Kapseldruck kommen. Dies führt zu dem typischen Lebersymptom „Druckgefühl im rechten Oberbauch“.
 
Blutversorgung der Leber.Die Leber erhält zum einen über die Leberarterie (A. hepatica) sauerstoffreiches Blut für die Versorgung der Leberzellen, zum anderen erhält sie über die Pfortader (V. portae) das sauerstoffarme, aber nährstoffreiche Blut der unpaaren Baucheingeweide. Dieses Blut der Leberarterie und der Pfortader mischt sich in den Lebersinusoiden (erweiterte Leberkapillaren), sammelt sich dann in Zentralvenen (Vv. centrales), die sich zu sog. Sammelvenen vereinigen, die ihrerseits das Blut in die (meist) drei Lebervenen abgeben, die schließlich in die untere Hohlvene münden.
Pro Minute fließt ca. über ein Liter Blut in die Leber ein.
 
Damit erhält  Somit wird die Leber über zwei Gefäße mit Blut versorgt:
—   Leberarterie (A. hepatica), bringt sauerstoffreiches Blut, das ca. 25% des einfließenden Blutes ausmacht.
—   Pfortader (V. portae), bringt sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut von den unpaaren Baucheingeweiden. Das Pfortaderblut macht ca. 75% des in die Leber einströmenden Blutes aus.
 
Portokavale Anastomosen.Unter einer portokavalen Anastomose versteht man eine Verbindung zwischen der Pfortader (V. portae) und der oberen bzw. unteren Hohlvene (V. cava superior et inferior). Diese Anastomosen haben die Aufgabe, die in die Leber einfließende Blutmenge zu regulieren. Sie spielen im Bereich der Speiseröhre, der Bauchdecke und des Mastdarmes eine Rolle.
Kommt es zu einer Leberzirrhose, so wird die Leber bindegewebig umgebaut und das Blut fließt nicht mehr in die erweiterten Kapillaren (Sinusoiden), sondern nur noch in die Kapillaren. So kann das Blut nicht mehr ausreichend in die Leber einströmen und es kommt zum Blutrückstau in der Pfortader.
Deshalb fließt nun das Blut über die Anastomosen vermehrt in andere Venen ein, v.a. in die Speiseröhrenvenen, in Hautvenen und in die oberen Rektumvenen (Vv. rectales superiores). Die Folge davon können Speiseröhrenkrampfadern, Varizen des Rektums und Erweiterungen der Hautvenen der Bauchdecke (Medusenhaupt) sein.
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Leber, Feinaufbau
 
Leberläppchen. Die Leber besteht aus einer großen Anzahl von einzelnen Leberläppchen (Lobuli hepatis), die einen Durchmesser von ca. ein bis zwei Millimetern haben. Sie sind sechseckig und von wabenförmiger Gestalt. In der Mitte eines Läppchens liegt die Zentralvene (V. centralis). An den Eckpunkten des Leberläppchens befindet sich jeweils ein kleiner Ast der Pfortader, der Leberarterie und der Gallengänge. Diese Versorgungskanäle werden auch als Glisson-Trias oder Trias hepatica bezeichnet.
 
Aufbau eines Leberläppchen:
—   Leberzellbalken. Bei den Leberzellbalken handelt es sich um radiär aneinandergereihte Leberzellen (Hepatozyten). Zwischen den Leberzellbalken verlaufen die Lebersinusoide.
—   Lebersinusoide. Bei den Lebersinusoiden handelt es sich um Aussparungen zwischen den Leberzellbalken. Es sind erweiterte Leberkapillaren, in denen sich das Blut der Leberarterie und der Pfortader mischt. Die Sinusoide geben ihr Blut über die Zentralvene des Leberläppchens ab. An der Wand der Sinusoide sitzen die Kupffer-Sternzellen. Dabei handelt es sich um wichtige Fresszellen, die das durchfließende Blut reinigen und überalterte rote Blutkörperchen abbauen. Die Kupffer-Sternzellen gehören zum Monozyten-Makrophagen-System.
 
Zellarten der Leber. Im Lebergewebe findet man zwei Zellarten:
—   Leberzellen (Hepatozyten).Sie sind z. B. für die Entgiftung und die Gallenproduktion zuständig, sie sitzen aneinandergereiht und bilden die Leberzellbalken.
—   Kupffer-Sternzellen (Makrophagen). Es handelt sich um große Fresszellen (Phagozyten), die die Aufgabe haben das Blut zu reinigen und überalterte rote Blutkörperchen abzubauen. Sie gehören zu den „Uferzellen“ des Abwehrsystems, da sie an der Wand (wie an einem Ufer) der Sinusoide sitzen.
 
Weg des Blutes durch die Leber. Die Leberarterie und die Pfortader treten durch die Leberpforte. Danach spalten sie sich in immer kleinere Gefäße auf, bis sie sich letztendlich zu den kleinsten Gefäßen aufgezweigt haben, die in den Glisson-Trias verlaufen, dort geben sie ihr Blut in die Sinusoide ab. Hier wo sich das Blut der Leberarterie und der Pfortader mischt. Die Leberzellen entnehmen aus dem Blut der Sinusoide die Stoffe, die sie verarbeiten möchten. Danach fließt es über die Zentralvene in Sammelvenen, von hier in die drei Lebervenen, die ihr Blut in die untere Hohlvene (V. cava inferior) abgeben. Letztere schmiegt sich gewissermaßen richtig in die Leber ein.
 
Gallenkapillaren. In den Leberläppchen befinden sich auch Gallenkapillaren. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Aussparungen zwischen den Leberzellbalken, in denen aber nicht wie in den Sinusoiden Blut fließt, sondern die von den Leberzellen gebildete Gallenflüssigkeit. Die Fließrichtung in den Gallenkapillaren ist der Fließrichtung des Blutes entgegengesetzt, da das Blut in die Leber hineinfließt, die von den Leberzellen produzierte Gallenflüssigkeit fließt jedoch hinaus.
Die Gallenkapillaren vereinigen sich zu größeren Sammelgefäßen, die schließlich zum rechten und linken Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus dexter et sinister) werden und sich schließlich die sich zum gemeinsamen Leber-Gallen-Gang (Ductus hepaticus communis) vereinigen.
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Leber, Zusammenfassung der Aufgaben
 
Die Leber hat wichtige Aufgaben bei der Entgiftung, dem Stoffwechsel und der Produktion der Gallenflüssigkeit. Sie hat aber noch weitere Aufgaben, sodass man sie als „zentrales Laboratorium“ des Körpers bezeichnet.
Mit dem Pfortaderblut kommen die im Verdauungskanal aufgenommenen Stoffe zur Leber, die nun ihrer Aufgabe nachkommt um Giftstoffe herauszuholen und so zu verhindern, dass diese in den Körperkreislauf gelangen. Außerdem zieht sie überschüssige Stoffe (z. B. Glukose oder Fettsäuren) heraus und lagert sie ein oder baut sie zuerst um, damit sie in der Leberzelle eingelagert werden können. Werden diese Stoffe später im Körper benötigt, so gibt die Leber diese ans Blut ab.
 
Zusammenfassung der Aufgaben der Leber:
·         Eiweißstoffwechsel, z.B. stellt sie ca. 95% der Bluteiweiße her, sie führt die Transaminierung (Umwandlung einer Aminosäureart in eine andere), Umwandlung von Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff
·         Glykogenspeicher: sie zieht überschüssige Glukose aus dem Blut ab,lagert sie ein und gibt sie bei Bedarf ab.
·         Fettstoffwechsel, z.B. Herstellung von Fettsäuren
·         Produktion der Gallenflüssigkeit für die Aufspaltung der Fette in Mizellen
·         Entgiftung, und zwar von körpereigenen und körperfremden Giften
·         Regelung des Bluzuckergehaltes, durch Entzug der Glukose aus dem Blut und Abgabe von Glukose ins Blut, wenn der Bedarf ansteigt.
·         Abbau von überalterten Erytrozyten
·         Speicherung von Vitaminen, v.a. von Vitamin K
·         Eisenspeicherung
·         Blutspeicher
·         Blutbildung während der Fetalzeit
·         Fettspeicher, kann zur Fettleber bzw. zur Leberfettung führen
·         Speicherung von Giften
·         Mitwirkung bei der Auftrechterhaltung der Körpertemperatur
 
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Leber, Eiweißstoffwechsel
 
Bluteiweiße. Die Leber stellt ungefähr 95% der Bluteiweiße her. Da die Leber somit nicht nur Albumine, Globuline, Transferrin und Plasminogen, sondern auch Prothrombin und Fibrinogen herstellt, spielt sie bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Das zur Prothrombinherstellung und anderer Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsstoffe benötigte Vitamin K kann sie in ihren Zellen speichern. Ist die Leber geschädigt, so kann es sein, dass sie diese Gerinnungsstoffe nicht mehr ausreichend produziert und es zu Störungen der Blutgerinnung kommt.
 
Transaminierung. Werden mit der Nahrung bestimmte Aminosäuren vermehrt zugeführt und andere fehlen, so kann die Leber die benötigten Aminosäuren durch den Transaminierungsprozess selber herstellen. Dabei wandelt sie überschüssig vorhandenen Aminosäuren in fehlende um. Dazu benötigt sie bestimmte Leberenzyme, die sogenannten Transaminasen. Solche Transaminasen sind SGOT (Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und SGPT (Serum-Glutamat-Pyrovat-Transaminase). Allerdings kann die Leber nicht alle im Körper benötigten Aminosäuren herstellen. Diese werden dann als essenzielle Aminosäuren bezeichnet. Werden letztere nicht ausreichend mit der Nahrung zugeführt, so kommt es zu Mangelzuständen.
 
Stickstoff. Durch den ständigen Ab- und Umbau von Eiweißen und Aminosäuren fallen größere Mengen Stickstoff an, den die Leber in Harnstoff überführt und an das Blut abgibt, sodass dieser von der Niere über den Urin ausgeschieden wird. Die Leber wandelt allerdings nicht nur den Stickstoff in Harnstoff um, sondern ebenfalls den Ammoniak, der im Darm durch den Eiweißabbau durch die Darmbakterien anfällt.
 
Damit hat die Leber im Hinblick auf den Eiweißstoffwechsel drei wichtige Aufgaben:
—   Bluteiweiße herstellen
—   Transaminierung (Umwandlung von einer Aminosäureart in eine andere)
—   Umwandlung von Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff
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Herzensgrüße
Simone
Heart
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#3
2. Teil nachdem mich das Programm schon zum zweiten Mal rausgeworfen hat und ich fast fertig war mit der Korrektur hier nochmal.

In der Hoffnung es klappt bis zum Schluss Angry




Leber, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
Kohlenhydratstoffwechsel
Befindet sich überschüssige Glukose im Blut, so ziehen die Leberzellen diese ab und lagern sie als Glykogen ein. Dieser Vorgang wird als Glykogenese bezeichnet. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, so muss die Leber das gespeicherte Glykogen wieder zu Glukose abbauen und an das Blut abgeben. Dies bezeichnet man als Glykogenolyse. Sind die Glykogenvorräte in der Leber erschöpft, so muss die Leber Glukose aus Nicht-Kohlenhydraten (z.B. Aminosäuren, Glyzerin) herstellen. Dies wird als Glukoneogenese bezeichnet.
 
Ob die Leberzellen Glukose in das Blut abgeben oder aus dem Blut abziehen, wird hormonell gesteuert. Adrenalin, Glukagon und Kortison veranlassen die Leberzellen den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Insulin dagegen signalisiert der Leber, dass Glukose in die Leberzellen eingelagert werden soll. Damit ist es das einzige Hormon, das blutzuckersenkend wirkt.
 
Zusammenfassung:
Glykogenese: Glukose wird zu Glykogen aufgebaut und in der Zelle gespeichert.
Glykogenolyse: Glykogen wird zu Glukose abgebaut,
Glukoneogenese: Glukose wird aus Nicht-Kohlenhydraten (z. B. Aminosäuren, Glyzerin, Laktat) hergestellt.
 
 
Fettstoffwechsel
Die Leber kann Fettsäuren aufbauen, die im Körper fehlen, mit Ausnahme der essenziellen Fettsäuren, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Außerdem kann sie Fettsäuren zu Phosphatiden aufbauen und Cholesterin herstellen, das sie sowohl an die Gallenflüssigkeit als auch an das Blut abgeben kann.
Außerdem kann sie Glyzerin im Zuge der Glukoneogenese zu Glukose umbauen und so für die Energiegewinnung nutzen. Bei diesem Vorgang fallen allerdings Ketonkörper an, die von der Niere ausgeschieden bzw. über die Lunge abgeatmet werden müssen. Wird im Körper sehr viel Fett abgebaut, z. B. durch eine Fastenkur oder im Verlauf eines Diabetes mellitus, so fallen massiv Ketonkörper an. Dies kann beim Diabetiker zu einem starken Abfall des Blut-pH-Wertes und damit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.


 
 
Leber, Produktion von Galle und Entgiftungsfunktion
 
Gallenproduktion
Die Leber stellt die Gallenflüssigkeit (Gallensaft) her, die sie über die Gallengänge in den Zwölffingerdarm abgibt, damit diese hier für den Fettabbau zur Verfügung steht. Durch die Gallenflüssigkeit werden die Fette im Duodenum in feinste Fetttröpfchen aufgespalten. Dadurch steht eine größere Oberfläche der Fette zur Verfügung, sodass die Lipase (Fett verdauendes Enzym) des Pankreas und des Darmes die Fette besser abbauen können. Dies führt auch dazu, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, die in den Fetten eingeschlossen liegen, herausgelöst und resorbiert werden können.
Die Leber bildet aus Cholesterin Gallensäure. Durch die Gallensäure wird die Oberflächenspannung zwischen den Fetten und dem Wasser herabgesetzt, sodass eine Aufteilung der Fette in Mizellen (feinste Fetttröpfchen) möglich ist. Im Ileum wird die Gallensäure zu 90% über das Pfortaderblut zur Leber zurücktransportiert, damit die Gallensäure erneut in die Gallenflüssigkeit abgeben werden kann. Dieser Kreislauf wird als enterohepatischer Kreislauf bezeichnet.
 
 
Leber, Entgiftungsfunktion
Die Leber hat die Aufgabe, körpereigene und körperfremde Giftstoffe zu entgiften und sie in eine nierengängige Form umzuwandeln zu bringen. Damit meint man, dass die Niere diesen Stoff erkennen und ausscheiden kann.
—   Entgiftung körpereigener Giftstoffe. Die Leber hat die Aufgabe Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff umzubauen. Außerdem baut sie bestimmte Hormone (z. B. Östrogene) ab. Baut die Leber beispielsweise infolge einer Leberzirrhose das Östrogen nicht mehr ausreichend ab, kann es sein, dass es beim Mann zu einer weiblichen Brustentwicklung kommt (Gynäkomastie).
—   Entgiftung körperfremder Giftstoffe. Dazu gehören Medikamente, Farb- und Konservierungsstoffe, aber auch alle anderen für den Körper schädlichen Stoffe.


 
Leber, First-pass-Effekt, Abbau von Erys und Körpertemperatur
 
First-pass-Effekt („Erst-Durchtritts-Effekt“)
Da die Leber über das Pfortadersystem das Blut von den unpaaren Bauchorganen erhält, bevor es in den Körperkreislauf gelangt, führt sie einen First-pass-Effekt in dem Sinne aus, dass sie als Filter tdien wirkt.
—   Dies hat den Vorteil, dass Schadstoffe, die im Verdauungskanal aufgenommen wurden, nicht gleich in den großen Körperkreislauf gelangen und Schäden an Organen und Geweben verursachen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leber die Aminosäuren, die aufgenommen wurden, gleich zu den benötigten Bluteiweißen aufbauen kann und andere Stoffe wie z. B. Glukose gleich sofort aus dem Blut abziehen kann, damit sie den Blutzuckerspiegel nicht im Übermaß erhöhen.
—   Ein Nachteil des First-pass-Effekts ist es aber, dass manche Medikamente, die oral zugeführt wurden, in der Leber abgebaut werden und deshalb gar nicht an ihren Bestimmungsort gelangen können. Diese Medikamente müssen entweder intravenös verabreicht werden oder rektal als Zäpfchen eingeführt werden, da das venöse Blut des unteren Abschnittes des Rektums direkt dem großen Körperkreislauf zufließt und nicht in das Pfortadersystem mündet.
 
Abbau von überalterten Erythrozyten
Am Rand der Sinusoide der Leber sitzen die Kupffer-Sternzellen, die die Aufgabe haben überalterte Erythrozyten abzubauen. Das dabei anfallende Bilirubin können die Leberzellen in den Gallensaft abgeben und so über den Darm mit dem Stuhl ausscheiden. Das Eisen, das beim Abbau anfällt, kann in der Leberzelle gespeichert werden und bei Bedarf an das rote Knochenmark zur Bildung neuer roter Blutkörperchen weitergeleitet werden.
 
Mitwirkung bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur
Durch ihre vielfältigen Aufgaben und den dadurch verursachten regen Stoffwechsel, fällt bei der Leberarbeit so viel Wärme an, dass ihre Temperatur ca. 1,5°C über dem der anderen inneren Organe liegt. Damit leistet die Leber einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.
 
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Leber, körperliche Untersuchung
 
Inspektion. Damit bezeichnet man die Betrachtung des Patienten. Bei Lebererkrankungen sind äußerlich am Patienten schon oft Veränderungen wahrnehmbar. Die wichtigste Veränderung ist die gelbliche Verfärbung der Skleren. Dazu inspizieren Sie den vorderen sichtbaren, weißlichen Anteil des Augapfels, ob dieser eine gelbliche Verfärbung zeigt.
 
Palpation. Mit Palpation bezeichnet man das Abtasten oder Befühlen mit den Händen. Mittels einer Leberpalpation können Sie Vergrößerungen, Verkleinerungen oder Veränderungen der Konsistenz der Leber feststellen.
Stellen Sie sich zur Durchführung der Palpation auf die rechte Seite des auf der Liege befindlichen Patienten. Legen Sie die Fingerspitzen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger in Richtung des Leberrandes auf und drücken Sie die Bauchdecke während einer tiefen Einatmung des Patienten etwa 2 cm ein. Während der Einatmung schieben Sie Ihre Finger dem nach unten gleitenden Leberrand entgegen, sodass sie fühlen können, wie sich der Leberrand unter Ihre Finger schiebt. Beginnen Sie mit der Palpation ein Stück weit unterhalb des erwarteten Leberrandes (etwa 10 cm unterhalb des rechten Rippenbogens) und nähern Sie sich mit jedem Einatemzug schrittweise dem Rippenbogen bis Sie den Leberrand fühlen können.
Bedenken Sie aber, dass ein nach unten verlagerter Leberrand nicht in jedem Fall seine Ursache in einer Lebervergrößerung haben muss, sondern es könnte sich auch um einen Zwerchfelltiefstand aufgrund eines Lungenemphysems handeln. Um solch eine Fehldiagnose zu vermeiden, müssen Sie immer den unteren und den oberen Leberrand bestimmen.
 
Hinsichtlich der Konsistenz der Leber ist Folgendes zu beachten:
—   Gesunde Leber. Beim Gesunden ist das Lebergewebe weicher als die Haut und im Allgemeinen nicht bzw. schwer zu tasten.
—   Fettleber. Die Leber fühlt sich weich an und ist vergrößert.
—   Hepatitis. Das Lebergewebe fühlt sich fest an.
— Leberzirrhose. Die Leber ist hart, höckerig und meistens verkleinert. Gelegentlich ist eine zirrhotisch veränderte Leber aber normal groß, sehr selten sogar größer. Sollte eine Leberzirrhose nicht zu einer veränderten Größe der Leber geführt haben, so können Sie diese trotzdem daran erkennen, dass die Leber sich hart und höckerig anfühlt.
 
Kratzauskultation der Leberkratzauskultation. Die Bestimmung des unteren Leberrandes durch die vorstehend geschilderte Palpation ist nicht einfach. Ein viel einfacheres Verfahren hierzu ist die Kratzauskultation. Damit gelingt die Bestimmung des unteren Leberrandes auch dem Anfänger auf Anhieb.
Legen Sie dazu das Stethoskop im epigastrischen Winkel auf. Nun streichen Sie mit Ihrem Mittelfinger mehrfach Linien, beginnend ca. drei Zentimeter oberhalb des rechten Rippenbogens, parallel zum vermuteten Leberrand nach kaudal. Diese „Kratzbewegungen“ führen Sie in Abständen von ca. einem Zentimeter aus. Erreichen Sie die Lebergrenze, so hören Sie im Stethoskop eindeutig ein verändertes Auskultationsgeräusch.
 
Perkussion. Mit Perkussion bezeichnet man das Beklopfen der Körperoberfläche.
Da der obere Leberrand hinter dem Rippenbogen liegt, kann er nicht durch Palpation bestimmt werden, sondern muss durch die Perkussion ermittelt werden.
 
Dabei unterscheidet man zwischen absoluter und relativer Leberdämpfung:
—   absolute Leberdämpfung: Sie tritt in dem Bereich auf, in dem die Leber direkt der Bauchwand anliegt.
—   relative Leberdämpfung: Es handelt sich um den Bereich, in dem das Lebergewebe vom Lungengewebe überlagert wird.
 
Möchten Sie die obere Lebergrenze durch Perkussion ermitteln, so klopfen Sie fest, um das Lungengewebe zu „durchschlagen“. Die untere Lebergrenze dagegen bestimmten Sie durch eine leichte (leise) Perkussion, damit nicht der darunter liegende Dickdarm „durchschlägt“, der bei Gasfüllung einen lauten, tympanitischen (trommelartig schallend) Klopfschall erzeugt.
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Leber, Blutuntersuchung
 
Enzymbestimmungen
Bei manchen Lebererkrankungen treten vermehrt Enzyme, die sich sonst innerhalb der Leberzellen befinden, ins Blut über. Wichtige Enzyme, die bestimmt werden können, sind die Transaminasen SGOT(Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) und SGPT(Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase), außerdem werden Gamma-Gt (Gamma-Glutamyltransferase) und AP (alkalische Phosphatase) bestimmt.
—   SGPT kommt nicht nur in der Leber, sondern auch in der Niere, dem Herzen und der Skelettmuskulatur vor.
—   SGOT kommt in der Leber, dem Herzen, in der Bauchspeicheldrüse und der Muskulatur vor.
—   Gamma-Gt kommt in der Leber, im Pankreas und in der Niere vor.
—   AP kommt in der Leber, den Knochen, Dünndarm und im Gallengangepithel vor.
 
Interpretation wichtiger Labordaten
—   Leichter Anstieg von SGPT: Dies weist in diesem Zusammenhang auf einen leichteren Leberschaden hin. Dies kann schon durch Medikamenteneinnahme auftreten, wie  z.B. durch die ASS-Einnahme in Konzentration von mehr als 25 mg pro 100 ml.
—   Anstieg von SGOT: Dies weist auf einen länger bestehende Leberkrankheit wie chronische Hepatitis hin, kommt aber auch bei Myokardschaden, v.a. nach einem Herzinfarkt vor.
—   Anstieg von Gamma-GT: Dies ist typisch für einen alkoholbedingten Leberschaden. In diesem Fall findet man auch SGPT leicht und SGOT sogar stärker erhöht vor.
Außerdem kann Gamma-GT bei Hepatitis A und akutem (evtl. auch bei chronischem) Verschlussikterus auftreten. Weiterhin kann ein Anstieg durch degenerativen Nierenerkrankungen und akuten (evtl. auch chronischen) Pankreasentzündungen und -krebs verursacht werden sowie durch Herzinfarkt.
—   Anstieg von AP: Dies weist in erster Linie auf Knochenerkrankungen mit einer gesteigerten Osteoblastentätigkeit wie nach Knochenbrüchen, bei Osteomalazie, aber auch bei Knochenmetastasen und Nebenschilddrüsenüberfunktion. Außerdem können Leber-Galle-Krankheiten wie Hepatitis und Verschlussikterus einen Anstieg von AP verursachen.
 
Bestimmung der Bluteiweiße
Besteht ein länger dauernder  bestehender Leberschaden vor, so können die Bluteiweiße nicht mehr ausreichend hergestellt werden. Deshalb findet man eine Abnahme der Albumine im Blut, evtl. auch eine Abnahme von Prothrombin.
Spielt bei der Lebererkrankung ein Autoimmungeschehen mit eine Rolle, so kommt es zu einem Anstieg der Gammaglobuline (Immunglobuline, IgG, Antikörper, AK). Grund für die Antikörperbildung ist, dass durch die Leberentzündung die Zellen so verändert sind, dass sie von dem Abwehrsystem als „körperfremd“ eingestuft und deshalb bekämpft werden.
 
Bestimmung des Eisenspiegels bzw. der „Anämiesymptome“
Infolge einer Hepatitis ist der Eisenspiegel erhöht, da die Leberzellen nicht mehr in der Lage sind, das beim Abbau der roten Blutkörperchen angefallene Eisen ausreichend zu speichern. Außerdem kommt es bei Leberentzündungen typischerweise zu einem Anstieg des Speichereisens Ferritin, obwohl die Eisenvorräte nicht erschöpft sind. Leider ist die Ursache hierfür nicht bekannt.
Ein ganz besonders typischer Befund bei alkoholbedingter Leberschädigung ist ein Anstieg von MCV durch einen Vitamin-B12- und Folsäuremangel.
 
Beachten Sie, dass bei einer inaktiven Leberzirrhose, die ja eine sehr schwere Erkrankung darstellt, alle Enzyme im Normbereich sein können und evtl. lediglich ein Anstieg der γ-Globuline (als Hinweis auf ein Autoimmungeschehen) und ein leichter Anstieg des Serumeisens zu verzeichnen ist.  
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Apparative Verfahren

 
Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann man Aussagen über die Größe, die Lage und die Leberkontur machen, d. h. ob der Leberrand, der normalerweise ebenmäßig glatt ist, unscharf ist. Außerdem erlaubt die Untersuchung Aussagen über die Gewebestruktur zu machen. So ist es ein typischer Befund bei Lebermetastasen, dass es zu einer unregelmäßigen Oberfläche kommt. Zudem kann man mittels dieser Diagnostik Zysten, Leberzirrhose, Lebertumoren, Verkalkungen und Pfortaderhochdruck feststellen.
 
Leberbiopsie. Bei einer Biopsie wird etwas Gewebe durch Punktion mit einer Hohlnadel entnommen. Grundsätzlich kann eine Biopsie ungezielt als sogenannte „Blindpunktion“ oder gezielt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle als gezielte Biopsie durchgeführt werden. Letzteres kann auch im Zuge einer Laparoskopie vorgenommen werden.
Leberbiopsien werden in der Schulmedizin zur Abklärung diffuser Lebererkrankungen, zur Differenzialdiagnose und zur Verlaufskontrolle, z. B. bei chronischer Hepatitis durchgeführt. Darüber hinaus dienen sie bei Speicherkrankheiten der Messung des Eisen- und Kupfergehaltes in der Leber.
 
Laparoskopie (Bauchspiegelung). Bei einer Laparoskopie wird neben dem Bauchnabel ein kleiner Schnitt angefertigt. Dann wird eine Gasinsuffilation vorgenommen, bei der CO2 in die Bauchhöhle eingebracht wird. Nun kann mittels eines starres Spezialendoskop (Laparoskop) die Bauchhöhle inspiziert werden und so die Oberfläche, die Farbe und die Form der Leber, aber auch die der anderen Bauch- und Beckenorgane untersucht werden. Evtl. können gleich operative Maßnahmen angeschlossen  vorgenommen werden.
Herzensgrüße
Simone
Heart
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#4
Habe nach Simones Korrektur nichts mehr gefunden :-) Tolle Wiederholung
Liebe Grüße Anja

                                           Ein Plan, der sich nicht ändern lässt ist ein schlechter Plan  (Sallust)

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#5
 Beachten Sie bitte, dass sich der geschwänzte Leberlappen im oberen Bereich, der quadratische im unteren Bereich der hinteren Leberseite befindet.

- Eiweißstoffwechsel, z.B. stellt sie ca. 95 % der Bluteiweiße her, sie führt die Transaminierung (Umwandlung einer Aminosäureart in eine andere), Umwandlung von Stickstoff und Ammoniak zu Harnstoff durch

 Regelung des Blutzuckergehaltes, durch Entzug der Glukose aus dem Blut und Abgabe von Glukose ins Blut, wenn der Bedarf ansteigt.


 Abbau von überalterten Erythrozyten

Dabei wandelt sie überschüssig vorhandenen Aminosäuren in fehlende um

Die untere Lebergrenze dagegen bestimmten Sie durch eine leichte (leise) Perkussion, damit nicht der darunter liegende Dickdarm „durchschlägt“, der bei Gasfüllung einen lauten, tympanitischen (trommelartig schallend) Klopfschall erzeugt. 

Weiterhin kann ein Anstieg durch degenerativen Nierenerkrankungen und akuten (evtl. auch chronischenPankreasentzündungen und -krebs verursacht werden, sowie durch Herzinfarkt. 
Menschen stolpern nicht über Berge, 
sondern über Maulwurfshügel!

                                                                        ( Konfuzius)
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#6
Whow Birgit, Respekt....ich hab echt zweimal drüber gelesen in Simones Verbesserung. Du bist echt klasse im Fehler finden top
Liebe Grüße Anja

                                           Ein Plan, der sich nicht ändern lässt ist ein schlechter Plan  (Sallust)

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#7
Ganz lieben DANK an euch DREI. Heart Heart Heart
Liebe Simone, das tut mir wirklich Leid, dass du mit dem Einstellen Probleme hast. Vielleicht ist es gut, wenn du ab und zu zwischenspeicherst. Dann findest du den Text unter "Entwürfe" wieder.

Dann stelle ich nun den letzten Teil zur Leber ein. Smile
GLG Isolde
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