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05.04.2021, 08:48
Hallo zusammen,
ich bin nun erst eingestiegen in die laufende Homöopathieausbildung und habe den Grundlagenblock durchgearbeitet.
Zur Wahl der Potenzen, bzw. der Empfehlungen von Köhler habe ich eine Frage.
Köhler schlägt vor, bei träger vegetativer Reaktionslage bzw. schwacher Lebenskraft tiefere Potenzen zu verordnen, bei sehr symapthikotoner, allergischer Reaktionslage und guter Vitalität höhere Potenzen.
Wie würde man aber vorgehen, wenn ein Patient hypersensibel ist mit allergischer Reaktionslage, Durchfällen, gedanklicher Rastlosigkeit, er aber schon eine gleichzeitig erschöpfte Lebenskraft hat. Der Patient zeigt bei einer C200 Potenz z.B. überstarke Erstverschlimmerungen und manchmal gehen Mittel bereits in Resonanz, wenn er sie nur in die Hand nimmt.
Über eure Meinung würde ich mich sehr freuen.
Claudia
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Liebe Claudia,
was wir im Kurs gehört und gelernt haben, sind Empfehlungen von Kolleginnen und Kollegen, die viel Erfahrung gesammelt haben. Dies soll für den Anfang Deiner Erfahrungen als Empfehlung und Maßstab dienen. Jeder Einzelfall zeigt sich natürlich individuell und muss dann auch so angegangen werden. Der von Dir geschilderte Fall ist eine Konstruktion mit verschiedenen Eventualitäten. Nun musst Du entscheiden, was für Deinen Patienten unter Berücksichtigung aller maßgeblichen Umstände als nächstes getan werden muss. Das lässt sich pauschal nur bedingt beantworten. Hierzu müssen wir den Patienten sehen und uns in den Fall und seine Dynamik einarbeiten.
Die grundsätzliche Empfehlung wurde im Kurs angesprochen. Nach dieser würde man in Deinem Fall, wenn eine C200 verabreicht werden soll, 3 Globuli in 1 Glas Wasser geben und den Patienten davon einen Teelöffel einnehmen lassen. Im Fall Deiner extremen Schilderung lässt man den Patienten den Löffel nur abschlecken oder sogar nur daran riechen. Mehr nicht und dann abwarten. Die C30 oder C200 eignet sich als mittlere Potenz für einen ersten Schritt in einem solchen Fall ganz gut, wenn alle Umstände dies rechtfertigen.
Ich habe einen solchen Fall noch nicht erlebt. Aber ggf. gehen wir sehr vorsichtig vor und sind nah am Patienten und beobachten, was sich tut. Dann entscheiden wir den nächsten Schritt.
Liebe Grüße
Manfred
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Herzlichen Dank, Manfred.
Deine Antwort ist sehr hilfreich und ich habe verstanden, dass dieser Fall eine absolute Seltenheit ist.
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Liebe Claudia,
vieles entwickelt sich im Laufe der Zeit und Deiner Erfahrungen mit der Homöopathie und Deiner persönlichen Vorgehensweise. Die Homöopathie ist eine spannende Expedition und bringt uns immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungswerte.
Falls hierzu noch Fragen sind, gerne auch im Kurs. Manches geht mündlich direkter und einfacher.
Liebe Grüße
Manfred