Anbei das Prüfungsprotokoll von meiner gestrigen Prüfung - nachdem der Stress sich ganz langsam legt, kommt jetzt allmählich die Freude darüber, beim ersten Versuch bestanden zu haben!
Weil ich selber ziemlich lange nach Informationen zu der Mainzer Prüfung gesucht habe, möchte ich hier gerne noch ein paar allgemeine Hinweise mitteilen - natürlich ohne jegliche Gewähr!
Mainz prüft tatsächlich immer noch wie seit 20 Jahren, aber das kann sich ändern, sie haben die Neuerungen von 2018 immer noch nicht umgesetzt...
Das Schwierigste (und auch das Wichtigste) war für mich, herauszufinden, welche Themen alles drankommen können. Ein Thema zu bekommen, auf das man nicht vorbereitet ist, halte ich für den absoluten Supergau, dann hat man glaube ich kaum eine Chance, durchzukommen.
Daher möchte ich hier einen groben Überblick geben über die Themen, soweit ich das weiß - keine Garantie auf Vollständigkeit!! Ich empfehle sehr, dass ihr euch vor eurer Prüfung dazu noch mal erkundigt!
Anatomie: Im Grunde alle Organsysteme außer Nervensystem und Fortpflanzung, gerne auch mal Lymphe! Lange Zeit waren die Drüsen die Favoriten (Schilddrüse, Leber, Galle, Pankreas), in letzter Zeit wird wohl häufiger Herz und Blut gefragt.
Psyche/Neuro ist ein Themenbereich, es kommt entweder-oder dran.
Psyche: Depression, Schizophrenie, Sucht/Alkoholismus, Anorexie/Bulimie, Suizid
Neuro: Epilepsie, Bewusstseinsstörungen, Multiple Sklerose, Alzheimer + DD Demenz, Apoplex
Pathologie:
Im Grunde die meisten großen Erkrankungen, das kann ich hier nicht vollständig aufzählen, dazu fehlt mir der genaue Überblick. COPD, Diabetes, Anämie, Chronische Darmentzündungen, Rheumatoide Arthritis, Herzinfarkt, -insuffizienz und -rhythmusstörungen, pAVK, Schock (vor allem anaphylaktischer), Phlebothrombose, Ileus, Hypertonie, gerne auch Pyelonephritis...
Blickdiagnosen: waren wohl in letzter Zeit seltener, möglicherweise sind die Corona und den derzeitigen Einzelprüfungen zum Opfer gefallen...
Da gerne Lungenemphysem, Aszites (viele Ursachen wissen!), Herpes Zoster + ophthalmicus, Scharlach, Psoriasis, Urtikaria/Angioödem.
Praktischer Teil:
Injektionen (i.v., i.m.), Lagerungen, Reanimation, Herzuntersuchung + Blutdruck, Lungenuntersuchung, Abdomenuntersuchung wohl selten
Da man pro Thema 8-10 Minuten bekommt, in denen man alles produzieren muss, was der Prüfer hören will, empfiehlt es sich sehr, das vorher gut zu üben. D.h., es macht Sinn, sich die Krankheiten nach einem festen Schema zu erarbeiten (meins war: Definition, Epidemiologie, Ursachen, ggf. Risikofaktoren, Pathogenese, Symptome mit ggf. Stadien, Komplikationen, Diagnose, Therapie, ggf. Prognose).
Gut ist es, diese Vorträge dann zu üben, in Lerngruppen, alleine (zB sich selber mit der Laptop-Kamera filmen!) oder als Prüfungssimulation bei einer privaten Prüfungsvorbereitung.
In der Prüfung muss das im Idealfall als zackiger Vortrag kommen, da ist keine Zeit, sich den nächsten Unterpunkt in Ruhe zu überlegen!
Ich hatte mir private Prüfungsvorbereitungen gesucht, die mir zum einen sagen konnten, was bei welchem Thema gerne nachgefragt wird, was da so die Fallstricke sind. Und bei denen ich Prüfungssimulationen gemacht habe, das hat mir sehr viel gebracht.
Ich war dafür bei: (in alphabetischer Reihenfolge - jeder muss selber rausfinden, wer ihm guttut!)
Petra Hahn von der Thalamus Schule in Mainz (macht auch 1-Tages-Kurse zu den praktischen Themen und Blickdiagnosen)
Gabriele Mlink vom Zentrum für Naturheilkunst Mittelrhein
Ursula Prangenberg
Das soll keine Werbung sein - ich wäre einfach vor einem Jahr dankbar gewesen für solche Hinweise...!
Prüfungsprotokolle habe ich übrigens auch seehr lange gesucht und kaum aktuelle gefunden. Empfehlen kann ich dafür Kreawi (kostenlose 5-Tage-Anmeldung), überall anders habe ich nur einzelne mal gefunden. Eventuell lohnt sich ein Blick in die Facebook-Gruppe von Petra Ochs, sie sammelt allgemein auch fleißig Prüfungsprotokolle.
Ich wünsche allen, die es noch vor sich haben, viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Bettina