Hej liebe Sonja,
zur prozentualen Verteilung der Leukos und damit deiner zweiten Frage merke ich mir immer den folgenden Spruch:
"Never let monkeys eat bananas." (ist eine ganz alte medizinische Eselsbrücke...)
Nimm immer die Anfangsbuchstaben und du hast in der Reihenfolge vom höchsten zum niedrigsten absteigend den Anteil der Leukos im Blut.
Also da hätten wir am stärksten vertreten die Neutrophilen (Ne-ver) mit einem Anteil von etwa 60 - 70 %
dann kommen die Lymphos (l-et) mit einem Anteil von etwa 30 %
weiter mit den Monozyten (mon-keys) 2-8%
Schließlich kommen noch die Eosinophilen (ea-t), deren Anteil beträgt 1-5%
sowie die Basophilen (ba-nanas) mit ca. 1 %
insgesamt also ca. 65 % Granulozyten, 30 % Lymphozyten, sowie 4 % Monozyten
Was mich immer wieder fasziniert ist, dass die Leukozyten nur 0,2 % der Blutzellen ausmachen und dabei mit einer der elementaren Bestandteile unseres Abwehrsystems ist....Wow...
Wenn man das Blut gut lernt, schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe... Denn mit dem Lernen der Physiologie des Blutes habe ich zugleich das Immunsystem im Rahmen dessen, was wir bisher dazu wissen mitgelernt...
Was ich von damals noch im Kopf habe ist unter anderem Folgendes und gleich eine gute Möglichkeit für mich zum Wiederholen:
Nach der Phagozytose binden Makrophagen phagozytierte Antigen-Bruchstücke an Proteine des MHC = Major Histology complex bzw. = HLA (humane Leukozyten Antigene).
Makrophagen und B-Lymphozyten binden an Proteine des MHC 2 und bilden zusammen den MHC-2-Antigenkomplex.
Alle kernhaltigen Körperzellen wie Viren, Tumoren, sowie intrazelluläre lebensfähige Bakterien bilden den MHC 1-Antigenkomplex.
Die entsprechenden Antigenkomplexe werden nun opsonisiert:
TH-1 Helferzellen erkennen den MHC-1-Antigenkomplex und IL 2 wird freigesetzt. Dieses Interleukin 2 aktiviert die T-Killerzellen, sowie die Natürlichen Killerzellen. Es kommt zur Ausschüttung von Zytokinen und Lysosomen, welche Löcher in der Zellmembran verursachen. Es kommt zum Einstrom von Wasser, sowie Natrium und Calciumionen, welche dann den Zellkern lysieren (zerstören), vor allem auch durch die intrazellulär einströmenden Calciumionen.
TH-2-Helferzellen erkennen durch die Opsonisierung durch die Makrophagen den MHc 2 Antigenkomplex.
Daraufhin wird von den TH 2 Helferzellen die Ausschüttung von IL 4 aktiviert und dieses Interleukin 4 aktiviert wiederum die B- Lymphos (= Bone-narrowed-Lymphozyten, d. h. sie erfahren ihre Prägung im Knochenmark) zum Beginn der klonalen Selektion, also der Aufteilung entweder in Plasmazellen, bzw. Gedächntiszellen.
Während der klonalen Selektion entstehen entweder Plasmazellen, die daraufhin mit der Immunglobulin-Produktion beginnen (die einzigen Globuline übrigens, die nicht von der Leber gebildet werden, sondern eben von den B- Lymphos) und nebenbei entstehen auch B-memory-cells = Gedächntiszellen.
Außerdem werden durch die Bindung der Makrophagen an Antigen-Bruchstücke, welche sie nach der Phagozytose an ihrer Oberfläche opsonisieren und an den jeweiligen MCH-Komplex binden auch noch folgende Interleukine ausgeschüttet:
Zum einen Interleukin 1, welches darüber hinaus auch als Pyrogen wirkt, sprich Fieber erzeugt, bzw.dafür sorgt, dass sich das cRP erhöht, sowie auch die Granulozyten. C-raktives Protein und Neutros binden wiederum an Antigene, welche sie daraufhin opsonisieren um die Makrophagen dadurch bei der Phagozytose zu unterstüzten.
IL- 1 steht in Verbindung mit dem MHC-2 Komplex und dessen Aktivierung.
IL-12 welches durch die Bindung der Makrophagen an den MHC 1 Komplex ausgeschüttet wird, wirkt chemotaktisch aktivierend auf andere TH 1 Zellen, T-Killerzellen, Makrophagen, sowie unspezifische Natürliche Killerzellen. Dabei kommunizieren diese durch IL 12 aktivierten Zellen mit dem MHC 1 Antigenkomplex.
Die klonale Selektion in Plasmazellen, bzw. Memory-cells ist davon abhängig welchen spezifischen Antigenrezeptor die B-Lymphozytenzelle an ihrer Zelloberfläche präsentiert, an welchen ein spezifisches Epitop (damit bezeichnet man einen Bereich der Oberfläche eines Antigens, an den ein Immunglobulin oder T-Zell-Rezeptor spezifisch bindet, da diese ja die klonale Selektion aktivieren) bindet, was die Zelle zur Teilung anregt, so dass ein Zellklon entsteht.
Die meisten Zellen klonen sich zu Plasmazellen, auch Effektorzellen genannt, weil diese zur Bildung von Antikörpern = die verschiedenen Immunglobuline fähig sind und eine wenige teilen sich zu den memory-cells. B-Gedächniszellen können sich noch mit geringer Rate teilen und so den Klon weiterbestehen lassen. Terminal differenzierte Plasmazellen teilen sích dagegen nicht mehr und haben eine Lebensauer von wenigen Tagen bis Wochen bis hin zu einer sehr langen Lebensdauer.
Zu den T-Gedächntis-Memoryzellen habe ich folgendes gefunden:
http://flexikon.doccheck.com/de/T-Ged%C3%A4chtniszelle
Startseite:
http://flexikon.doccheck.com/de/Spezial:Mainpage
http://de.wikipedia.org/wiki/T-Ged%C3%A4chtniszelle
Startseite:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite
Lieber Gruß von schwertfee,
die das Thema Blut, sprich damit zugleich das Thema Immunologie auch überaus spannend findet...
"You have to go beyond your ears. Listen with your eyes."