schade, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht postet Veronika hier noch ihre Fertigkeiten, ich würde mich freuen.
Von mir ein kurzer Bericht über meine Erfahrungen mit dem intuitiven Bogenschießen:
Seit 2003 praktiziere ich Bogenschießen – für mich selbst, intuitiv. In Japan ist das Bogenschießen eine altehrwürdige Tradition, kein Sport per se, sondern eine Fertigkeit, deren Quelle in geistigen Übungen zu suchen ist und dessen Ziel in einem geistigen Treffen besteht. Ich ziele auf mich selbst und versuche, mir direkt ins Herz zu schießen, bildlich gesprochen. Früher war Bogenschießen in Japan eine Kampfkunst, in der es um Leben und Tod ging; nun ist das intuitive Schießen mit dem Bogen eine geistige Übung. Bogenschießen ist für mich eine ernste Angelegenheit, eine Auseinandersetzung mit mir selbst, ich bin Zielende, Treffende und Getroffene zugleich. Dabei achte ich sehr genau auf meinen Atem, er ist das A und O. Für mich ist es, wenn der Tag und der Zeitpunkt passen, tiefe Meditation. Wenn es gut läuft, schieße ich meine Pfeile nicht bewusst ab, sondern der Bogen gehorcht dem Universum, er schießt selbst, ohne mein Zutun. Es ist ein ähnlicher Zustand wie bei der Tuschemalerei, wo der Pinsel die Hand führt. Pfeil und Bogen sind für mich ein Vorwand, um mein Selbst zu finden, wobei es – vordergründig – nichts zu suchen gibt. Das ist Zen, klingt erst einmal kompliziert – und ist doch einfach, wenn man das Denken sein lässt. Bogenschießen – ein Tun, das ganz ins Hier und Jetzt führt.
GLG