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zum Organsystem Nervensystem: "Unwohlfühlen" (mit Andrea) = gelöst
#21
Was soll er denn therapieren??? Was hat die Patientin??? Wir sollten ja wenn möglich schon einen Verdacht haben bevor wir zum Neurologen schicken. Er soll ja nicht die ganz Arbeit alleine machenWink
LG Andrea

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#22
Mein Tip ist ein Karotissinus Syndrom.
Das kann man testen, sollte aber nur ein Arzt machen der bei Komplikationen auch gegensteuern kann.

LG
Antje
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#23
Ich sage Verdacht auf Kardiovaskuläre Hypertonie, bzw. Gehirn-Arteriosklerose.

Beim Arzt sollte die Patienten genau abklären lassen, wie weit die Verengung fortgeschritten ist, da sonst ein Schlaganfall droht.

Therapiert werden sollten die Arteriosklerose und die Hypertonie, da beide sich
gegenseitig hochschaukeln.

Allerdings finde ich das nicht überraschend. Und Isolde hat ja gesagt, die Antwort würde uns überraschenHuh
Heart Herzliche Grüße Heart

Alexandra
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#24
Ich habe hier den tatsächlichen Befund einer Patientin beschrieben. Dadurch ist die Diagnostik sehr schwierig.

Also hier noch einmal ein Update:

Patientin fühlt sich nicht wohl. Hat Schwierigkeiten bzgl. der Orientierung. Kann Abstände schlecht abschätzen.

Blutdruck erhöht!!!
Diabetes: aber gut eingestellt.
Der Neurologe stellt eine Seitendifferenz der Halsschlagadern fest. Eine Halschlagader ist deutlich verengt. Welche Erkrankung könnte vorliegen???

Was denkt ihr liegt vor? Etwas zentrales - oder etwas peripheres???Oder sind einfach die Augen schlecht?

Außerdem noch eine Info. Bei den Untersuchungen durch den Arzt wurden Herzrhythmusstörungen erkannt. Es liegt keine Herzerkrankung vor. aber die Herzrhythmusstörungen können eine Erkrankung begünstigen.
LG Andrea

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#25
Da es also scheinbar noch kein akuter Schlaganfall ist, ändere ich meinen Verdacht der Apoplexie mal ab in einen Vorboten: die Karotisstenose.

Dafür spricht der erhöhte Blutdruck, die Sehstörungen (die hier zu einer neuen Brille und einem Unfall wegen falscher Entfernungsschätzung führten), die Konzentrations- und Orientierungsprobleme.
Was sagt eigentlich der Cholesterinspiegel und ist die Frau verstärkt Zigarettenqualm ausgesetzt gewesen?

Falls ich richtig liegen sollte, hat der Neurologe vermutlich festgestellt, dass die Arteria carotis interna verengt ist, da über die innere Halsschlagader Sauerstoff und Nährstoffe ins Gehirn transportiert werden - bei der externa wäre das Gesicht betroffen.

Und nu gebt mir einen auf den Detz - bevor ich hier rumdiagnostiziere, sollte besser erst ein paar Scripte lesen! ;o)
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#26
(06.03.2010, 18:11)Andrea schrieb: Ich habe hier den tatsächlichen Befund einer Patientin beschrieben. Dadurch ist die Diagnostik sehr schwierig.

Also hier noch einmal ein Update:

Patientin fühlt sich nicht wohl. Hat Schwierigkeiten bzgl. der Orientierung. Kann Abstände schlecht abschätzen.

Blutdruck erhöht!!!
Diabetes: aber gut eingestellt.
Der Neurologe stellt eine Seitendifferenz der Halsschlagadern fest. Eine Halschlagader ist deutlich verengt. Welche Erkrankung könnte vorliegen???

Was denkt ihr liegt vor? Etwas zentrales - oder etwas peripheres???Oder sind einfach die Augen schlecht?

Verdacht: Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (paVK)

Außerdem noch eine Info. Bei den Untersuchungen durch den Arzt wurden Herzrhythmusstörungen erkannt. Es liegt keine Herzerkrankung vor. aber die Herzrhythmusstörungen können eine Erkrankung begünstigen.
Heart Herzliche Grüße Heart

Alexandra
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#27
Ganz genau richtig!!!!SEHR GUT!!!!!!

Die Patientin hatte ursprünglich beide Halschlagadern verengt. In Folge kam es zu einem Apoplex der nicht dominanten Hirnhälfte. Es handelt sich um einen anterior Infarkt. Die Patientin hatte wie beschrieben Schwierigkeiten bei der Orientierung. Hinzu kam dieses ständige Missempfinden. Dies ist häufig beim anterior Infarkt. Weitere Symptome waren depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsdefizite und Störungen des Affekts.

Da auch die 2. Halsschlagader deutlich verengt war, war eine OP dringend notwendig.


Überraschend ist für viele, dass auch ein Apoplex vorliegen kann, wenn keine Sprachstörungen oder Lähmungen vorliegen. Die meisten denken, dass bei einem Schlaganfall immer eine Sprachstörung, Sensibilitätsstörung, Fazialisparese oder eine Lähmung der Arme oder Beine vorliegen muss.

Mit diesem Rätsel wollten wir zeigen, dass die Symptome eines Schlaganfalls auch sehr diffus sein können.

Was wird der Neurologe gemacht haben. Wie geht es weiter. Wie sieht wohl die weitere Diagnostik und Behandlung aus???


Ihr habt das Klasse gemacht!!! SUPER! Vielen Dank für eure Mithilfe!!
Hier also nun die Zusammenfassung der bisherigen Sammlung:

Eine Frau 68 Jahre alt kommt zu euch in die Praxis. Seit einigen Wochen fühlt sie sich irgendwie nicht wohl!!Ihr ist übel und auch sonst "fühlt sie sich nicht so richtig wohl!" Sie fühlt sich in ihrer Umgebung irgendwie unsicher. Sie hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und auch bezügl. der Orientierung!!!
- sie ist etwas blass
- Zungenfarbe normal
- keine Sprachstörungen, keine Sensibilitätsstörungen , keine Schluckstörungen
- ihre Bewegungen sind etwas verlangsamt - aber nicht wegen Lähmungserscheinungen sondern weil sie räumliche Orientierungsstörungen hat
Die Brille hat sie vor 4 Wochen neu bekommen. Sie ist in Ordnung!!!


Arbeits,- und Verdachtdiagnosen:
Hypo- oder Hypertonie
Mikroembolien
psychische Probleme oder Erkrankung
Magen- Darm- Infekt
Gastritis
Anämie
Magengeschwür
Magenkrebs
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nebenwirkungen von Medikamenten
Migräne
Arteriosklerose (Halsschlagadern, Gehirnarterien)
Apoplexie
Augenerkrankung
Schilddrüsenüberfunktion
Nierenerkrankung (Blässe, diastol. Blutdruckwert > 90)
Nierenarterienstenose
Gehirnarterien Arteriosklerose
Aorteninsuffizienz => Arteriosklerose => Durchblutungsstörungen

Fragen:
Nimmt sie Medikamente? Sie nimmt Medikamente gegen Ihren Diabetes. Der ist aber seit Jahren gut eingestellt.
Wann treten die Beschwerden auf, wie lange, oder die ganze Zeit? Ihr geht es seit Monaten nicht so gut. Gestern hat sie sogar einen Unfall gebaut, weil sie die Entfernung zu einem Auto nicht richtig eingeschätzt hat.
Hat sie auch Kopfschmerzen? - Ja, sie hat jetzt häufiger Kopfschmerzen.
Wie hoch genau ist der Blutdruck? --> 175/100 mmHg[/b][/u]
Hat sie Augenringe? - Nein!
trockene Haut?- Nein
Wieviel trinkt sie pro Tag und was? Sie trinkt ca. 2 -3 liter pro Tag.

Untersuchungen/ Tests:
]Blutdruck - erhöht!!!
Bei den Karotiden ist eine Seitendifferenz wahrnehmbarSmile[/b][/u]
SEHR GUT!!!!!!
BKS durchführen um Austrocknung abzuklären -Keine Autrocknung.
Wie sind die Herztöne? - Herzrhythmusstörungen
Gibt es das Mussetzeichen? Nein!!!


Auflösung:Confused

Anterior Infarkt!!!!!!!!!!
LG Andrea

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#28
Liebe Andrea!

Was würden wir HP´s als Verdachtsdiagnose für den Arzt aufschreiben?
Wir selbst konnten ja den Infarkt nicht definitiv feststellen, sondern nur die Seitendifferenz der Karotiden.

Durch welche apparative Technik genau stellt ein Arzt den "Anterior Infarkt" fest?
Heart Herzliche Grüße Heart

Alexandra
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#29
Eine Verdachtsdiagnose ist wahrscheinlich schwierig. Vielleicht kann Isolde das sagen.

Ich würde meine Befunde beschreiben und damit zum Neurologen und besser noch ins Krankenhaus überweisen.

Im Krankenhaus macht man ein CT oder MRT.

Wenn ein Apoplex festgestellt wird, dann wird immer eine umfangreiche Blutuntersuchung gemacht, außerdem Herz Untersuchung (Ultraschall und EKG) und näturlich Ultraschall der Halsschlagadern.

Dann wird dementsprechend behandelt.

Also bei erhöhten Cholesterinwerte best. Medikamente. Man würde natürlich die Herzrhythmusstörung behandeln. Die löst häufig einen apoplex aus. Ansonsten OP der Halsschlagsdern.
LG Andrea

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#30
Hallo Andrea,
bleibt mir Dir zum Rätsel zu gratulieren,für das Betreuen und Auflösen.
Herzliche Grüße:
Werner

Pate von Nicci
Pate von Sabinewe
Big Grin
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#31
Danke schönSmile
LG Andrea

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#32
Liebe Andrea,
ein seeehr interessantes und wichtiges Rätsel! Danke, dass Du die Idee dazu hattest und es so kompetent und engagiert betreut hast. Für alle HPA und HPs nochmals ein ganz wichtiger Hinweis auch in solchen Fällen an die Möglichkeit eines Apoplexes zu denken.
Ich war völlig erstaunt, dass schon Einsteiger wie z.B. Heike, so super gute Beiträge geschrieben haben. Da kann man nur sagen: Hut ab! Hoffentlich fühlen sich andere Einsteiger auch ermuntert etwas zu schreiben.


Andrea, Du hast es schon ganz richtig gesagt. Der HP kann einen solchen Apoplex selbstverständlich nicht sicher diagnostieren, sondern nur den Verdacht haben. In diesen Fällen muss die Abklärung durch die Klinik erfolgen. Dorst stellen sie ja die Diagnose auch nicht nur aufgrund der körperlichen Symptome, sondern führen entsprechende klinische Untersuchungen durch.

LG Isolde
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#33
Ich wollte euch nochmal erzählen wie es mit der Patientin weiterging.

Als die Patientin zu mir kam, war die Diagnose natürlich schon gestellt. Aber das wäre für das Rätsel weniger interessant gewesenWink Also habe ich genau ihre Krankheitsgeschichte übernommen.

Die Patientin fühlte sich monatelang nicht wohl. Ihr war immer schlecht und es ging ihr nicht so gut. Sie konnte nicht genauer definieren oder konkretisieren was genau es war.

Als dann der Autounfall dazu kam, ging sie zum Arzt. Der diagnostizierte den Schlaganfall. Also Einweisung in die Klinik mit anschließender Reha.

Es zeigten sich keine Lähmungen oder Sprachstörugen. Allerdings zeigte die Patientin einen stark reduzierten Antribe, die Konzentration und Merkfähigkeit war reduziert. Die räumliche Wahrnehmung fiel schwer usw. (wie im Rätsel beschrieben).

Bekannte und Freunde beklagten, dass die Patientin nicht mehr die "gleiche" war. Sie achtete nicht mehr so sehr auf ihr Äußeres und war nicht mehr so unternehmungslustig.
Die Patientin bemerkte ihre Veränderung und konnte diese auch gut verbalisieren. Allerdings konnte sie selbständig nichts an ihrer Situation ändern.

Sie wurde wegen ihrer Depressionen und dem red. Antrieb medikamentös vom Neurologen behandelt. Zudem erhielt sie Konzentrations- udn Gedächtnistraining.

Ihr ward wirklich super bei dem Rätsel. Danke für eure Unterstützung

Andrea
LG Andrea

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#34
Danke Andrea!
Ich habe zumindest immer mitgelesen!
Bin stolz auf Dich Patenkind! Smile
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#35
(06.03.2010, 18:37)Andrea schrieb: Überraschend ist für viele, dass auch ein Apoplex vorliegen kann, wenn keine Sprachstörungen oder Lähmungen vorliegen. Die meisten denken, dass bei einem Schlaganfall immer eine Sprachstörung, Sensibilitätsstörung, Fazialisparese oder eine Lähmung der Arme oder Beine vorliegen muss.

Mit diesem Rätsel wollten wir zeigen, dass die Symptome eines Schlaganfalls auch sehr diffus sein können.

Die oben zitierten Aussagen von Andrea möchte ich hier bestätigen: ein Mann (> 60 J., Marcumar-Patient) aus meinem Umfeld fühlte sich vor zwei Wochen nicht wohl, glaubte er hätte einen Infekt.

Seine akuten Symptome waren:
rotes Gesicht
Übelkeit, Unwohlsein, fühlte sich krank, "riss sich aber zusammen"
Kopfschmerzen
Augenprobleme: trockene Bindehäute, unscharfes Sehen

Symptome besserten sich vermeintlich, allerdings blieben gelegentlicher Schwindel und v.a. die Augenirritationen. Nach ca. einer Woche dann kam es zu Gesichtsfeldausfällen. Daraufhin ging er zum Augenarzt, der ihn dann in die Neurologie überwies. Im Kernspin wurde tatsächlich eine Hirnblutung festgestellt! Auch ist der Blutdruck erhöht.

Der Mann, von dem ich berichte, ist Arzt.

Ich schliesse mich Andreas Meinung an: es kann durchaus schwierig sein auf die Verdachtsdiagnose Schlaganfall zu kommen, besonders wenn man eine (scheinbar) offensichtliche andere Diagnose stellt/gestellt bekommen hat.

LG
Claudia
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