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Liebe Sabrina,
es gibt keine Anwesenheitspflicht, sieh Dir die Aufzeichnungen gerne in Deinem eigenen Tempo an und wenn Du Zeit und Lust hast, komme gerne vorbei. Heute Abend werden wir auch wieder gemeinsam üben, diese Übungen kannst Du auch gerne mitmachen, wenn Du noch nicht alles nachgearbeitet hast. Du kannst auch gerne jederzeit Fragen zu den Themen bereits länger vergangener Abende stellen. Ich würde mich auf Dich freuen.
Liebe Grüße,
Attila
Die Weisheit sagt, Ich bin nichts. Die Liebe sagt, Ich bin alles. Zwischen diesen beiden fließt mein Leben. (Nisargadatta Maharaj)
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Vielen Dank! Habe die Antwort zu spät gesehen und war heute auch unterwegs. Aber Dankeschön für die Antwort, werde so weit wie möglich nachholen und dann mal zu den Lives komme :-)
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Sehr gerne, würde mich freuen. Bis demnächst!
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Lieber Attila
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Obwohl ich alle Deine Kurse für den Spirituellen Berater besucht habe, wurde mir heute klar, dass ich noch ganz am Anfang stehe, und ich nur einen Bruchteil von dem verstehe, was es zu verstehen gibt. Es gibt noch sehr viel zu ergründen, und viele Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kurs-Elementen zu erkennen.
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Am wenigsten Zugang habe ich zur inneren Alchemie und zur Yoga-Lehre.
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Oft habe ich das Gefühl, etwas verstanden zu haben. Wenn ich es jedoch in Worte fassen will, fehlen mir die Worte, um es ausdrücken zu können. Das Ganze ist wie ein Schmetterling, der zum greifen nahe ist und doch ausser Reichweite fliegt ...
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Deine Kurse zum Spirituellen Berater sind wie Puzzle-Teile, die ich erst noch zusammensetzen muss, um das Gesamtbild erkennen zu können. Ich hatte gehofft, dass ich dieses Puzzle im Kurs Spirituelle Heilung zusammen kriege. Doch ich bin weit davon entfernt ...
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Mein Thema für diesen Kurs war: Mein Weg in die Freiheit.
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Auf die Frage, Wie sieht mein Weg in die Freiheit aus?, habe ich keine Antwort gefunden. Stattdessen habe ich vielmehr das Gefühl, dass ich mich ständig im Kreis drehe und keinen Schritt vorankomme.
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Liebe Grüsse
Pia
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Lieber Attila und Interessierte
I
Was Träume bewirken können
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45. Traum (06.03.2023)
Ich befinde mich auf einem Gestüt und erhalte den Auftrag, die recht grosse, stämmige, cremefarbene Stute von der Weide zu holen. Die Weide ist etwas abgelegen. Die Stute hat eine sehr grosse Weide für sich allein. Um zur Weide zu gelangen, muss ich mich durch unwegsames, zum Teil von dichtem Gestrüpp bewachsenes Gelände kämpfen.
Als ich die Weide endlich erreiche, grast die Stute in der Nähe des Zaunes. Als sie mich bemerkt, hebt sie den Kopf und kommt noch näher an den Zaun heran. Ich betrete die Weide mit einem Führstrick in der Hand. Die Stute wendet sich vom Zaun ab und trottet gemächlich davon. Ich folge ihr langsam. Plötzlich bleibt sie stehen, dreht sich um und kommt ein par Schritte auf mich zu.
Als ich nur noch 2 Meter von ihr entfernt bin, dreht sie mir den Hintern zu und keilt mit beiden Hinterbeinen heftig aus. Ich bleibe abrupt stehen, verspüre jedoch überhaupt keine Angst. Ich gehe sogar weiter auf sie zu. Die Stute trabt in einem weiten Bogen zum Zaun zurück. Ich folge ihr. Sie lässt mich wiederum bis auf 2 Meter an sich heran, dreht sich um und keilt aus. Sie dreht den Kopf zu mir und schaut mich herausfordernd an. Ich mache einen weiten Bogen um sie und gehe erneut von vorne auf sie zu. Wiederum lässt sie mich bis auf 2 Meter an sich heran, dreht sich um und keilt aus. Ich versuche erneut, an ihren Kopf zu gelangen, damit ich ihr den Führstrick am Halfter befestigen kann. Wieder dreht sie mir den Hintern zu und keilt aus. So geht das eine ganze Weile. Ich habe keine Chance, auf irgend eine Art und Weise an ihren Kopf zu gelangen.
Schliesslich beendet sie das Spiel, indem sie laut wiehernd davon galoppiert. Tja, das war's dann wohl! Die Weide ist viel zu gross, als dass ich sie alleine einfangen könnte!
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Auswirkung
Pferd: symbolisiert für mich Freiheit und Kraft
erhalte von irgendjemandem den Auftrag, die Stute von der Weide zu holen: symbolisiert die Impulse von meinem Umfeld, die zu mir gelangen und mich beeinflussen
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Für mich ist Freiheit und Unabhängigkeit von grosser Bedeutung. Immer wieder traf der Gedanke auf mich, dass man nur frei sein kann, wenn man freischaffend als Künstler oder Schriftsteller tätig ist, oder selbständig als Coach, Therapeut, Berater ... Seit 10 Jahren bemühe ich mich, in irgendeiner Form in die Selbständigkeit zu gelangen und den Lehrerberuf los zu werden.
Ich habe alles erdenkliche ausprobiert: Mode-Design, Handweben auf dem Webstuhl, Nähatelier, Kunsttherapie, Tierkommunikation, Phytotherapie, Spirituelle Beratung ... Alles endete in einer Sackgasse.
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Ich habe viel über den oben geschilderten Traum nachgedacht, kontempliert und meditiert. Die Frage lautete: Was bedeutet für mich Freiheit wirklich?
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Meine Schlussfolgerung
Wenn ich an Selbständigkeit denke, gerate ich sofort unter Druck. Wie soll ich es schaffen, genug Kunden zu finden? Wie soll ich es schaffen, genug Kunstgegenstände zu erschaffen, genug Romane zu schreiben? Ich gerate so in Stress, dass ich völlig blockiert bin. Auf den obigen Traum bezogen. Wenn ich die Stute einfange, ist sie nicht mehr frei!
Selbständigkeit bedeutet für mich Stress, das Gegenteil von Freiheit.
Ich habe mich deshalb entschieden, hauptberuflich weiterhin als Handarbeits- und Werklehrerin zu unterrichten und nebenberuflich (wenn überhaupt) künstlerisch und schriftstellerisch tätig zu sein. Ich habe festgestellt, dass ich mich vor dem Lehrerberuf gefürchtet habe, weil ich von Anfang an alles perfekt machen wollte. Ich habe mich auch immer verbogen, weil ich so unterrichten wollte, iwie ich dachte, dass es von mir erwartet wurde. Ich war alles andere als authentisch. Deshalb lief mir immer alles aus dem Ruder. Früher ging man auf Wanderschaft, bevor man selber zum Meister wurde (Lied: Das Wandern ist des Müllers Lust ... Es muss ein schlechter Müller sein, dem niemals fiel das Wandern ein!) Ich bin 10 Jahre von einem Schulhaus zum nächsten gewandert. Es war eine schwierige Zeit für mich! Aber ich habe dadurch den Lehrerberuf von den verschiedensten Seiten kennen gelernt und ein Fach gefunden, das ich gerne unterrichte: Handarbeit und Werken!
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Im letzten Schuljahr habe ich sehr viel gelernt. Ich konnte ein ganzes Jahr an derselben Schule unterrichten. Ich habe das erste Mal authentisch unterrichtet. Es war mir völlig egal, was die Schulleitung und andere Lehrpersonen davon hielten. Ich habe projektartig unterrichtet, d.h., die Schüler konnten selber Projekte auswählen. Ich habe den Schülern erlaubt, sie selbst zu sein. Wenn sie keine Lust hatten, zu arbeiten, habe ich das akzeptiert, egal, ob es 2. Klässler oder 9. Klässler waren. Einige Schüler haben sich mit zwei Arbeiten ihre zwei obligatorischen Noten geholt und den Rest des Semesters keinen Streich mehr gemacht. Andere haben ein Projekt nach dem anderen gemacht. Eine Schülerin (6. Klasse) wollte einen Plüsch-Hasen machen, der so gross ist, wie sie selbst. Auch wenn solche Projekte eher unüblich, oder überhaupt unüblich sind, haben wir dieses Projekt umgesetzt. Ich wollte als Kind auch immer ein so grosses Plüschtier haben. Nun habe ich die Möglichkeit, Schülern solche Wünsche zu erfüllen ...
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Da ich nur bis Ende Schuljahr an der jetzigen Schule bleiben kann, bin ich auf Stellensuche. Die Schulleiterin hat mich auf eine Stelle an einer Schule aufmerksam gemacht, die nirgends ausgeschrieben war. Ich habe mich an dieser Schule gemeldet und die Stelle (6 Lektionen) bekommen. Ich unterrichte 3 Klassen nur in Handarbeit, was mir sehr entgegenkommt. Ich unterrichte nämlich lieber Handarbeit als Werken. Da es sich nur um ein kleines Pensum handelt, muss ich weder an Sitzungen teilnehmen, noch ein Ämtchen übernehmen! Genau nach meinem Geschmack! Ich hoffe, dass noch ein paar Lektionen an einer anderen Schule dazukommen. Mir spielt es keine Rolle, ob ich an einer oder an mehreren Schulen unterrichte, da für mich das Gesellschaftliche im Lehrerkollegium zweitrangig ist. Mir geht es vor allem ums Unterrichten.
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In meiner unterrichtsfreien Zeit und in den Schulferien (13 Wochen) schreibe ich ohne Druck an meinen Romanen und bin künstlerisch tätig. Es spielt für mich keine Rolle mehr, ob irgendetwas daraus wird, sprich, ob ich jemals damit Geld verdienen werde. Mir geht es nur ums Schreiben und um den künstlerischen Ausdruck!
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Liebe Grüsse
Pia
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Liebe Pia,
vielen lieben Dank für Dein Feedback. Wir hatten viel über Deine Frage immer wieder gesprochen, und ich freue mich, dass Du sie nun entdeckt hast. Denn es ist oft so, dass wir denken, wir müssten ein Puzzle zusammenfügen um das Ganze zu verstehen, doch es ist eigentlich anders: Die einzelnen Disziplinen zeigen uns Dinge von uns selbst, denen wir so direkt begegnen können und sie in Liebe akzeptieren und loslassen. So wird die Sicht frei auf das, was dahinter liegt, jenseits unserer Blockaden, Überzeugungen und Herausforderungen. Es ist, wie wenn die Wolken am Himmel vorbeiziehen und letztlich die Sonne ganz klar scheinen darf.
Diese Freiheit hatte ich bei Dir auch bei unserem letzten Gespräch gespürt. Da freue ich mich sehr, nun darf viel neues entstehen!
Liebe Grüße und frohes Schaffen!
Attila
Die Weisheit sagt, Ich bin nichts. Die Liebe sagt, Ich bin alles. Zwischen diesen beiden fließt mein Leben. (Nisargadatta Maharaj)
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Lieber Attila und Interessierte
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Ich fahre noch weiter mit der Rubrik "Was Traum-Arbeit bewirken kann".
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134. Traum (16.6.2024)
Ich bin mit anderen mir unbekannten Leuten zu Fuss unterwegs. Wir müssen ein Gewässer mit schwarzem Wasser überqueren. Das Wasser ist nur hüfttief. Ich wate zuerst hinein. Die anderen folgen mir in einigem Abstand vorsichtig. Ein schwarzes, schlangenartiges Tier greift mich an. Es beisst sich in meinem linken Oberschenkel fest. Ich packe es am Kopf und versuche, es von meinem Oberschenkel wegzuzerren. Die Zähne des Tieres bleiben dabei in meinem Oberschenkel stecken. Ich versuche das Schlangenartige, schwarze Monster zu töten. Vergeblich. Ich schleudere es von mir weg. Es ist jedoch sofort wieder da und beisst mich in den linken Arm. Die anderen Leute verlassen eilig das Wasser, während ich mit dem Monster kämpfe. Das schwarze Wasser wird immer zähflüssiger, bis ich feststecke und langsam versinke. Niemand hilft mir.
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In diesem Traum geht es um meine Ängste und zu lernen, damit zu leben.
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Kontemplation
Ich bin mittels Kontemplation noch einmal tief in dieses Gefühl der Angst im Traum eingetaucht.
Seit 10 Jahre übernehme ich an Grundschulen Vikariate in Handarbeit und Werken. In diesen 10 Jahren habe ich an über 30 Schulen unterrichtet. Die Vikariate dauerten zwischen 1 Woche und 1 Schuljahr. Da das Unterrichtspensum zwischen 8 und 24 Lektionen schwankte, schwankte auch mein monatliches Einkommen entsprechend. Ich habe es zwar geschafft, Ende Monat jeweils genug Geld auf dem Konto zu haben, damit ich die anstehenden Rechnungen bezahlen konnte. Ich habe jedoch Null Ersparnisse.
Eine meiner Ängste ist, dass meine Nachbarn, meine Bekannten und Verwandten das Herausfinden und mich als Versager abstempeln, als unfähig, eine Festanstellung zu bekommen.
Eine weitere Angst ist, dass jemand herausfindet, dass ich meinen Beruf nur so halbwegs im Griff habe. In der Gesellschaft, in welcher ich lebe, geht man davon aus, dass man den Beruf, den man erlernt hat, auch im Griff hat. An meiner Fachkompetenz gibt es nichts zu rütteln. Die ist vorhanden, da Handarbeit und Werken meine Leidenschaft sind. Der Umgang mit Kindern, und Menschen generell, lässt jedoch zu wünschen übrig. Ich habe das Gefühl, dafür überhaupt keinerlei Talent zu haben. Ich habe das Gefühl, überhaupt kein Talent zu haben, eine Klasse zu führen. Der erste Unterrichtstag oder besser gesagt, die erste Unterrichtswoche, ist für mich immer noch die schlimmste Woche, obwohl ich während meiner 10 jährigen Vikariatszeit schon mehr als 30 erste Unterrichtswochen hatte. In dieser ersten Unterrichtswoche, begegne ich allen Schülern, die ich während des Vikariats unterrichte. Je nach Pensum sind es zwischen 50 und 140 Schüler.
Eine weitere Angst ist, dass sich Schüler gegen mich und meinen Unterricht auflehnen, indem sie den Unterricht mit ihrem Verhalten stören, sich weigern zu arbeiten oder mich gar verbal angreifen.
Dann ist da noch die Angst, das Falsche zu tun oder zu sagen, wenn zwei Schüler während des Unterrichts zu streiten beginnen, oder ein Schüler bei mir petzen will. Soll ich mich in einen Schülerstreit einmischen oder soll ich die beiden Streithähne den Streit selber austragen lassen? Soll ich etwas unternehmen, wenn ein Schüler petzt oder soll ich es nur zur Kenntnis nehmen?
Eine weitere Angst ist, dass die Schulleitung in meinen Unterricht schneit und meinen Unterricht so schrecklich findet, dass ich rausgeschmissen werde. Das ist mir schon zwei Mal passiert.
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Wenn ich mich auf eine Kontemplation einlasse, wird in der Regel mehr ans Tageslicht befördert, als mir lieb ist.
Als Kind wurde ich in der Schule immer gehänselt, verspottet, nachgeäfft, ausgeschlossen, blossgestellt ... Ich habe schon am Anfang meiner Schulzeit gelernt, auf verbalen Angriffe keine Reaktion zu zeigen. Ich ging immer davon aus, dass ich diesen Angriffen auch keine Beachtung geschenkt habe, sie mich kalt liessen. Da habe ich mich gewaltig geirrt. Wäre dies nämlich tatsächlich der Fall gewesen, wäre es mir heute vollkommen egal, was meine Nachbarn, Bekannten und Familienangehörige von mir halten. Dann würde keiner der oben aufgeführten Ängste existieren.
Obwohl ich keinen Kontakt zu meinen jetzigen Nachbarn und den Leuten im Quartier habe, da ich nun einmal kein Gartenzaun-Nachbar bin, ist die oben erwähnte Angst permanent da. Obwohl ich seit fünf Jahren in diesem Einfamilienhaus-Quartier wohne, kenne ich von keinem einzigen Nachbarn den Namen. Natürlich Grüsse ich sie, wenn ich ihnen auf der Strasse begegne, oder winke ihnen zu, wenn sie auf dem Balkon oder auf der Terrasse sitzen oder mit dem Auto vorbei fahren, wenn ich auf dem Heimweg bin.
Ich bin zwar nur Mieter, schreibe jetzt aber trotzdem mein Haus und mein Grundstück. Mein Grundstück grenzt an zwei Seiten an eine Quartierstrasse und an eine Wiese, die zur katholischen Kirche gehört. Mein Grundstück ist auf drei Seiten von Sträuchern um geben (Quartierstrassen und Wiese). Als ich vor fünf Jahren in mein Haus gezogen bin, waren diese Sträucher knapp 1 m hoch Mittlerweile sind sie um die 3 m hoch oder höher (Hasel). Der Eingang befindet sich in der Mitte der Längsseite meines Hauses. Von der einen Quartierstrasse führt ein mit Platten belegter Weg zum Eingang. Die ersten 3 m dieses Weges sind beidseitig von Sträuchern gesäumt. Wenn also jemand zu meiner Haustür gelangen will, muss er sich zuerst durch Buschwerk kämpfen, da ich noch keine Energie hatte, die Sträucher zurückzuschneiden. Da ich seit Korona kein Auto mehr besitze, ist mittlerweile auch die Garageneinfahrt zugewachsen. Auf zwei Seiten des Hauses wächst zudem ein undurchdingliches Brombeergestrüpp aus wilden Brombeeren.
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Wie geht es jetzt weiter?
Im Traum war ich am Schluss alleine, als ich im zähflüssigen Wasser versank. Niemand kam mir zu Hilfe.
Doch im Leben kriegt man oft ganz unerwartete Hilfe.
Ich erhielt für 24 Stunden Zugriff auf ein Video mit dem Titel "Das Opfer-Täter-Prinzip". Worum ging es in diesem Video?
Wenn ein Mensch als Opfer die Täterbühne betritt, muss der Täter erscheinen und so agieren, dass sich das Opfer als Opfer erfahren kann.
Wenn ein Mensch als Täter die Täterbühne betritt, muss das Opfer erscheinen und so agieren, dass der Täter sich als Täter erfahren kann.
Wenn das Opfer jetzt aber beschliesst, aus der Opferrolle auszusteigen, sobald es die Täterbühne betreten hat, und die Bühne wieder verlässt, bleibt dem Täter nur, die Bühne unverrichteter Dinge auch zu verlassen, da ja kein Opfer mehr da ist.
Wenn ich Angst vor den Schülern habe, betrete ich als Opfer die Täterbühne Schulzimmer und mache die Schüler alle zu Tätern. Sie müssen dann fiese Dinge tun oder sagen, damit ich mich als Opfer erleben kann. Wenn ich jedoch beschliesse aus der Opferrolle auszusteigen und das Schulzimmer neutral betrete, sind die Schüler keine Täter, sondern nur Schüler. Dann spielt es auch keine Rolle, ob sie mein Fach mögen oder hassen.
Schüler können Lehrerpersonen jedoch auch zu Tätern machen, indem sie sie provozieren. Lehrpersonen handeln als Tätern, wenn sie befehlen, bestrafen, zurechtweisen, blossstellen, herumschreien ... Das nennt man dann üblicherweise eine Klasse führen. Wenn ich schon führen soll, dann führe ich lieber durch vorleben von Authentizität.
Vielleicht vermag ich mit Hilfe dieses Opfer-Täter-Prinzips eine Klasse zu führen, indem ich immer wieder bewusst überprüfe, ob ich mich noch in der neutralen Rolle befinde, oder in die Opferrolle gerutscht bin. Herausforderungen wird es natürlich immer geben. Ich könnte ihnen jedoch ganz anders gegenübertreten als bisher, ohne Angst.
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Liebe Grüsse
Pia
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Lieber Attila und Interessierte
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Und weiter geht es mit "Was Traumarbeit bewirken kann".
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31. Traum (17.02.2023)
Ich befinde mich in einem Schulhaus. Ich bin selber Schülerin (13 Jahre alt). Ich betrete einen Bastelraum. Es sind mehrere Kinder unterschiedlichen Alters da, die mit verschiedenen Materialien arbeiten. Der Raum ist ein richtiges Schlachtfeld.
Ich frage: "Weiss die Schulleiterin, was ihr da macht?" Die Kinder schauen mich erstaunt an, sodass mir sofort klar ist, dass sie eigentlich keine Erlaubnis haben. "Dann gehe ich jetzt mal zur Schulleiterin", erkläre ich und verlasse den Raum.
Im Gebäude ist es dunkel, richtig unheimlich. Ich suche den Weg zur Schulleiterin. Im Gang stosse ich auf eine Glasfront, die durch eine Tür passierbar ist. Die Glastür ist jedoch abgeschlossen. Ich kann in den belebten, hellen Teil der Schule sehen, habe aber keinen Zugang dazu. Ich versuche es einen Stock höher. Wieder versperrt mir eine Glasfront mit einer Glastür den Zugang. Auch diese Tür ist abgeschlossen.
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Auswirkung
Bisher hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich künstlerisch tätig war, anstatt zu "arbeiten". Als Kind hat mir meine Mutter immer nur kurze Zeit erlaubt, künstlerisch tätig zu sein, danach hatte sie eine Aufgabe für mich, oder ich musste Hausaufgaben machen. Heute verbiete ich es mir selber, weil ich das Gefühl habe, kein Recht dazu zu haben, während andere Menschen arbeiten müssen.
Im Februar 2024 habe ich eine 6. Klasse (11 jährige Kinder) übernommen, die ich bis Ende Schuljahr (Juli 2024) unterrichtet habe. Ich habe mit ihnen eine iPad-Hülle genäht. In Handarbeit und Werken unterrichte ich immer nur die Hälfte der Klasse, in diesem Fall 12 Schüler. Die Schüler haben alle gleichzeitig mit der iPad-Hülle begonnen. Damit die Hülle weich und voluminös wird, muss man auf den Stoff Volumenvlies aufbügeln. Da ich nur ein Bügelbrett zur Verfügung hatte und fast alle Schüler gleichzeitig das Volumenvlies aufbügeln mussten, brauchte ich eine Art Zwischenarbeit.
Da ich neu war in diesem Zimmer, habe ich mich in einer Pause in den Schränken umgesehen und bin auf eine Kartonschachtel mit der Aufschrift Pixel gestossen. Ich bin schon in anderen Vikariaten auf diese Pixel gestossen, habe sie aber bisher nie benutzt. Das war die ideale Zwischenarbeit.
Pixel sind kleine Plastikwürfel von 2 mm Seitenlänge. Auf einer Seite haben sie ein Loch, damit man sie mit einer Pinzette auf eine Platte mit Zäpfchen stecken kann. Immer 144 Pixel sind an einem quadratischen Plastik-Rahmen befestigt. Von dort zupft man sie mit der Pinzette ab und platziert das Pixel auf dem Zäpfchen der Platte.
In der Schachtel, die ich im Schrank gefunden hatte, waren nur 3 Pinzetten, noch ein Rest von Pixeln und ein paar Plättchen (Schlüsselanhänger) und ausgedruckte Vorlagen zum nachpixeln. Viel zu wenig Material für 12 Schüler. In der Schachtel war kein Hinweis, wo ich dieses Material bestellen könnte. So habe ich mich im Internet auf die Suche gemacht und bin auf www.pixeln.ch fündig geworden.
Auf dieser Web-Site waren auch grosse Bilder mit 20 Platten à 2'000 Pixel (ganzes Bild 40'000 Pixel) zum nachpixeln im Angebot. Ich war sofort Feuer und Flamme und habe mir den Leopard ausgesucht. Da dieses Bild insgesamt 135 verschiedene Pixelfarben enthält, brauchte es eine Vorlage mit vier Symbolen (schwarzes Quadrat, Kreis, Dreieck und Kreuz). Jede Platte hat auf der Rückseite einen Pfeil, damit man sie immer in der selben Richtung auf die Vorlage legt. Da die Pixel sehr klein sind und die Symbole kaum noch zu sehen war, wenn die Platte fast voll war, habe ich mir eine Lupenleuchte mit einer Vergrösserung von 2.25 und einem LED Ringlicht gekauft. Da man die Pixel festdrücken muss und meine Finger mit der Zeit schmerzten, habe ich einen Fingerhut zum Festdrücken verwendet. Der Fingerhut hinterlässt keine Kratzspuren auf den Pixeln.
Da ich mit jeder Platte mehr Übung im Platzieren der Pixeln hatte und meine Strategien immer ausgeklügelter wurden, habe ich es an Unterrichtsfreien Tagen geschafft (in etwas 6 Stunden), eine ganze Platte zu füllen (2'000 Pixel). Das Leopard-Bild habe ich in einem Monat geschafft. Ich sass im Wohnzimmer am Esszimmertisch und habe stundenlang am Stück gepixelt, ohne Musik zu hören. Ich habe mich ganz dem Pixeln hingegeben und der Stille.
Auf dieser Web-Site hat man auch die Möglichkeit, eigene Fotos mit einem Programm in Pixeln umzuwandeln. Das Programm führt die Anzahl Farben und die Anzahl Pixel pro Farbe auf. Ich habe die Schwertlilien, die auf meinem Balkon zu dieser Zeit gerade blühten, fotografiert und das geeignetste Bild ausgewählt, in Pixeln umgewandelt und das Material bestellt. Mein eigenes Bild habe ich auch bereits fertig gepixelt. Es umfasst ebenfalls 20 Platten à 2'000 Pixel. Ich habe wiederum einen Monat dafür gebraucht. Ich bin inzwischen ein richtiger Pixel-Freek und werde noch mehr eigene Fotos Pixeln.
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Als Kind habe ich es geliebt, die Quadrate auf kariertem Papier mit Filzstift auszumalen und Mandalas oder Bilder entstehen zu lassen. Meine Mutter war alles andere als begeistert von dieser Art Beschäftigung. Sie nannte es immer Gäggeli-Arbeit. Ich kenne leider keinen korrekten deutschen Ausdruck dafür. Ich versuche es zu umschreiben. Es ist eine Arbeit, die keinen Zweck erfüllt, eine eher stumpfsinnige, sinnlose Beschäftigung. Meine Mutter wollte immer, dass ich sinnvolle Dinge tue. Deshalb habe ich immer nur heimlich Quadrate ausgemalt.
In einem Lehrer-Fortbildungskurs hatte ich die Gelegenheit, ein Drachenbild, das ich zuvor gemalt habe, in Pixel umzuwandeln, damit ich es stricken konnte. Ich habe allerdings nur zwei Farben benutzt, da man beim Dupple-Face-Kniting nur mit zwei Farben stricken kann.
Nun habe ich mir erlaubt, zwei Bilder zu pixeln. Es war alles andere als einfach, mir diese Erlaubnis zu geben, vor allem stundenlang. Es drängte sich immer wieder die Frage in meinen Kopf, was ich noch alles zu erledigen hätte. Es gab jedoch keine To-Do-Liste. Also konnte ich mich weiter der Gäggeli-Arbeit widmen. Ich habe es so richtig genossen.
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Liebe Grüsse
Pia
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Liebe Pia,
vielen Dank fürs Teilen! Ich freue mich sehr für die Schritte die Du machst, es ist ein tolles Beispiel dafür, wie sich Dinge ändern können, wenn wir die seelische Arbeit aufnehmen.
Liebe Grüße,
Attila
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